Wild ist sie, die Welt der Speedrunner. Da werden in Doom nach Jahrzehnten Zehntelsekunden gekratzt, Spiele auf Obst als Controller durchgezockt … und scheinbar Unmögliches doch irgendwie vollbracht.
Wir zeigen euch jetzt fünf Speedruns, die es richtig in sich haben. Weil die Speedrunner etwas schaffen, was als unschaffbar galt. Oder weil die Herausforderung so beeindruckend, witzig oder bekloppt ist, dass wir einfach gebannt zuschauen müssen!
Zur Info: Wir orientieren uns in diesem Artikel nicht an Speedrun-Reglements. Stattdessen zeigen wir euch die Runs, die wir persönlich für am beeindruckendsten halten. Als Hauptquelle ziehen wir Daten von Speedrun.com heran.
Viel Spaß bei unserer Auswahl der fünf unglaublichsten Speedruns!
5: Super Meat Boy von Matte SMB
Super Meat Boy gilt als extrem schwieriges Hardcore-Jump&Run und manche Level können dutzende oder hunderte Versuche verschlingen. Es braucht also viel Übung, das Spiel in einem zusammenhängenden Durchlauf bis zum Schluss zu schaffen. Gerade solche Titel ziehen oft die ehrgeizigsten Rekordjäger aus der Speedrun-Community an.
Bald schon finden sich die Ersten, die das Spiel in einer überschaubaren Zeit abschließen. Der bislang schnellste heißt Matte und schaffte das komplette Spiel in 17 Minuten und 28 Sekunden. In seinem Live-Video hört man die Tasteneingaben so verbissen hämmern, dass wir beim Zuschauen regelrecht ins Schwitzen kommen:
4: Ultrakill von Ussom
Der Retro-Shooter Ultrakill lockt bereits im Early Access dutzende Speedrunner an. Das extrem schnelle, effektreiche Gameplay bietet sich auch einfach hervorragend dafür an. Der Spieler Ussom ist der bisherige Rekordhalter für den schnellsten Lauf durch das komplette Spiel.
In gerade einmal 9 Minuten und 53 Sekunden ballert sich Ussom in den Abspann. Uns wird regelrecht schwindelig, das Gameplay zu schauen. Der Speedrunner nutzt übrigens so manchen Glitch, um sich noch schneller durch die Level zu katapultieren. Speedruns, in denen solche Spielfehler ausgenutzt werden, laufen unter der Kategorie Any%.
3: Sekiro von Hamid Scorpi0n
Sekiro: Shadows Die Twice ist ein so bockschweres Soulslike, dass eigentlich normale Speedruns schon glanzvoll genug sind. Wenn sich jemand dann noch die Augen verbindet und das Spiel komplett blind und nur nach Gehör durchzockt, noch dazu in einer Rekordzeit, dann sind wir schwer beeindruckt.
Dieses Kunststück gelang tatsächlich schon mehreren Spielern. Aber der aktuell schnellste heißt Hamid Scorpi0n, hört den Endboss nach 1:02:42 fallen und sieht die Credits als neuer Weltrekordhalter. Die zur Schau gestellte Kontrolle, akustische Orientierung und das präzise Muskelgedächtnis wirken fast schon übermenschlich:
2: Portal 2 von Led_Astray
Dieser Speedrun ist ebenfalls etwas ganz Besonderes: Led_Astray spielt Valves Puzzle-Meisterwerk Portal 2 in 34 Minuten und 40 Sekunden durch. Allerdings so, als ob es sich um zwei Spieler handeln würde. Ziel ist hier nämlich, die Koop-Kampagne als Solospieler durchzuspielen.
Led_ Astray spielt die beiden Roboter abwechselnd, platziert Portale, löst Rätsel und muss manchmal beinahe beide Spielfiguren gleichzeitig navigieren. Was dabei rauskommt, ist der definitiv zwiegespaltenste Speedrun unserer Liste:
1: Trackmania von Mudda
Unser Spitzenreiter der wildesten, weil beeindruckendsten Speedruns ist zweifellos der schwindelerregende Lauf von Mudda in Trackmania auf der Map 128³ Deep Fear. Der Speedrunner hatte sich vorgenommen, die wohl härteste Strecke aller Zeiten in einem einzelnen Durchlauf zu schaffen.
Dabei ist sie extra in zehn Checkpoints unterteilt, weil allein einer der zehn extrem schwierigen Abschnitte hunderte Versuche erfordern kann, bevor man ihn erfolgreich abschließt. Es dauerte fünf Jahre, bis überhaupt jemand die Strecke zu Ende fahren konnte!
Aber da fängt der Wahnsinn des Speedrunners erst an: Mudda hatte sich nicht nur vorgenommen, die Strecke in einem Durchlauf zu schaffen, sondern dabei auch die Zeit von 10 Minuten zu unterbieten. Das war besonders knifflig, weil die zehn Abschnitte ziemlich genau eine Minute dauern. Nichtsdestotrotz schaffte Mudda das scheinbar Unmögliche. Glückwunsch! Hier seht ihr seine bemerkenswerte Leistung: