Weiße Drohne (HoverAir X1 Pocket-Sized Self-Flying Camera)

Es kommt immer seltener vor, dass man beim Testen eines neuen Gadgets das Gefühl hat, etwas Bahnbrechendes zu erleben. Zuletzt hatte ich dieses Gefühl beim ersten faltbaren Smartphone von Samsung. Es fühlte sich wie Zauberei an, das Handy aufzuklappen und in ein Tablet zu verwandeln.

Als ich die Kamera-Drohne HoverAir X1 vor einer Woche zu ihrem Jungfernflug aufbrechen ließ, durchströmte mich eine vergleichbare Aufregung. Es war ein magischer Augenblick.

Ich streckte die Hand aus, platzierte die Drohne auf meiner Handfläche, drückte den Startknopf und im Nu erhob sie sich in die Lüfte. Das zierliche Flugobjekt stieg einige Meter empor und begann sogleich, mich in einigem Abstand zu umfliegen. Nach dieser kleinen Lufttournee streckte ich erneut die Hand aus, und die Drohne setzte sanft wieder auf meiner Handfläche auf.

Ich musste keine Flugroute planen, nichts konfigurieren und nicht einmal das Smartphone aus der Tasche holen. Einfach ausgedrückt ist die HoverAir X1 ein schwebender Selfiestick, der dem Benutzer automatisch folgt.

Drohne in den Händen (HoverAir X1 Pocket-Sized Self-Flying Camera)

Fliegender Kameramann

Die Drohne ist mit einem Button für unterschiedliche Flugmodi ausgestattet. Per Hover-Funktion hebt die Drohne ab und verweilt an ihrer Position, während sie euch fokussiert. Betätigt ihr den »Zoom out«-Modus, entfernt sich die Drohne, während sie an Höhe gewinnt.

Wählt ihr »Follow« folgt euch die X1 einfach, auch wenn ihr rennt oder auf dem Fahrrad unterwegs seid. Damit euch die Drohne sanft umkreist, aktiviert ihr »Orbit«. »Bird’s Eye« lässt die Drohne abheben und in die Lüfte steigen, um eine Aufnahme aus der Vogelperspektive zu starten. 

Damit die Drohne beim Filmen kontinuierlich vor euch herfliegt, wählt ihr »Dolly Track«. Per »Snapshot«-Funktion weist ihr die X1 wiederum an, im Schwebezustand zu verharren und ein Foto zu knipsen, sobald ihr euch in Pose gebracht habt.

Möchtet ihr die Drohne zur Landung bringen, haltet ihr einfach inne und streckt die Hand aus. Abschließend bietet die HoverAir X1 einen Manual-Modus, der euch gestattet, die Drohne manuell über die Smartphone-App zu steuern.

Halb zusammengeklappte Drohne (HoverAir X1 Pocket-Sized Self-Flying Camera)

Power of AI

Zwar verfügt die Drohne selbst über kein Mikrofon, doch könnt ihr das Mikro eures Smartphones nutzen, um die Aufnahmen mit Ton zu versehen. Das Geniale daran ist, dass die Software im Anschluss das Rotorengeräusch automatisch herausfiltert. Natürlich könnt ihr auch ein externes Mikrofon mit dem Smartphone verbinden, um eine noch bessere Tonqualität zu erhalten.

Apropos AI: Selbst wenn es windig ist, liefert die Drohne keine verwackelten Aufnahmen. Ich habe bisher über 70 Videos aufgezeichnet und wurde von der elektronischen Bildstabilisierung kein einziges Mal im Stich gelassen. 

Die Aufnahmen lassen sich nicht nur in der App begutachten, sondern auch kabellos oder per USB auf den Computer übertragen, um die Videos weiterzuverarbeiten. In der App könnt ihr übrigens die einzelnen Modi euren Wünschen entsprechend anpassen. So lässt sich beispielsweise festlegen, wie oft und in welcher Höhe euch die Drohne im »Orbit«-Modus umkreist.

Das Ding wirkt wie ein Gadget aus der Zukunft und ich bin mächtig gespannt, was der Hersteller Zero-Zero-Robotics als Nächstes aus dem Hut zaubert.

Die X1 kommt mit einem 32 GB Speicher daher, der sich bedauerlicherweise nicht via SD-Karte aufstocken lässt. Sollte der Speicherplatz zur Neige gehen, können Aufnahmen jedoch zügig und unkompliziert auf den Smartphone-Speicher übertragen werden. Die eingebaute Kamera zeichnet Videos mit einer Auflösung von 2,7K bei 30 Bildern pro Sekunde auf oder alternativ in 1080p-Auflösung bei einer Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde.

Der wechselbare Akku der X1 bietet eine Laufzeit von etwa 10 Minuten, was auf den ersten Blick eher mickrig erscheint. Im Kaufpreis von 449 € sind jedoch zwei Akkus sowie ein Ladegerät inbegriffen, sodass ihr den einen Akku laden könnt, während die Drohne mit dem anderen im Einsatz ist. Sollte die X1 den Blickkontakt verlieren oder der Akkustand zu niedrig sein, landet sie selbstständig auf dem Boden. 

Zusammengeklappte Drohne (HoverAir X1 Pocket-Sized Self-Flying Camera)

Die erste Volksdrohne

Die unkomplizierte Bedienung macht die HoverAir X1 auch für Menschen interessant, die noch nie über den Kauf einer Kameradrohne nachgedacht haben. Schließlich lässt sich die X1 dank ihrer winzigen Größe auch in beengten Verhältnissen nutzen, etwa um eine Familienfeier zu filmen.

Erstaunlich: Bei einer Radtour durch den Wald kam die Drohne mehrmals mit herabhängenden Ästen in Berührung und setzte ihren Flug dennoch unbeirrt fort. Da die Rotoren in einen Plastikkäfig eingebettet sind, übersteht die Drohne solche Kollisionen ohne Probleme. 

Fazit: Ich bin von der HoverAir X1 absolut begeistert, denn es ist die erste Kameradrohne, die völlig unkompliziert ist und dennoch professionelle Aufnahmen liefert. Ganz ohne Kalibrierung, GPS-Gedöns oder sperrige Controller-Einheit. Ihr benötigt keinerlei Vorkenntnisse. Einfach aufklappen und loslegen!

Dank ihrer kompakten Maße passt die X1 in jede Tasche, was bedeutet, dass ihr das 125 Gramm-Leichtgewicht immer und überallhin mitnehmen könnt. Das Ding wirkt wie ein Gadget aus der Zukunft und ich bin mächtig gespannt, was der Hersteller Zero-Zero-Robotics als Nächstes aus dem Hut zaubert.

Die HoverAir X1 Pocket-Sized Self-Flying Camera ist zum Preis von 449 € (inklusive Zweit-Akku und Ladestation) unter eu.thehover.com erhältlich.