Key Art (The Elder Scrolls Online: High Isle)

Was man den Entwicklern von The Elder Scrolls Online nicht vorwerfen kann, ist, dass sie nicht genug Inhalte für ihr erfolgreiches MMORPG liefern. Mehrmals pro Jahr veröffentlicht ZeniMax Online neue DLC-Pakete, um Fans weiter bei der Stange zu halten.

Der anhaltende Erfolg gibt den Machern recht und da fragt man sich schon, warum Ubisoft für sein kürzlich veröffentlichtes The Division 2-Mini-Update zwei Jahre gebraucht hat. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wir hatten jedenfalls Spaß beim Spielen von High Isle, auch wenn das ESO-Kapitel das Rad nicht neu erfindet. Alles dreht sich um das stolze Rittervolk der Bretonen, das am Rande eines Krieges und somit im Mittelpunkt des knapp 30 Stunden umfassenden DLC-Pakets steht.

High Isle entführt euch unter anderem in zwei bisher unerforschte Gebiete von Tamriel, die im Systren-Archipel westlich des großen Kontinents liegen: das titelgebende Hocheiland und Amenos, die Gefängnisinsel.

Islands in the Sun

Nicht nur optisch unterscheiden sich die neuen Gebiete voneinander. Auf der Hochinsel werdet ihr mit prächtigen Festungen, saftigen grünen Wiesen, imposanten Wasserfällen und anderen malerischen Eindrücken konfrontiert.

Magus (The Elder Scrolls Online: High Isle)

Die High Isle hält zudem viel Wissen über die Geschichte und die Ursprünge der bretonischen Ritterkultur für die Spieler bereit, während der Open-Air-Knast Amenos nicht ganz so idyllisch wirkt. Hier fristen politische Gefangene und jede Menge fieser Monster ihr Dasein.

Wie oben bereits erwähnt, droht ein Krieg auszubrechen und Grund dafür ist eine Verschwörung, der ihr auf den Grund gehen müsst. Jemand versucht nämlich, die Stimmung zwischen den Bündnispartnern zu vergiften und die damit zusammenhängenden Friedensgespräche zu vereiteln.

Aus Spoilergründen beschränken wir uns auf diese Teilinformationen, denn die bösen Drahtzieher zu demaskieren und sämtliche Puzzleteile Stück für Stück zusammenzusetzen, macht den Großteil der Faszination aus. Erzählerisch ist das Ganze echt gelungen und man fühlt sich wie ein Ermittler, der einen Kriminalfall lösen muss.

Altbewährt und schon irgendwie gut

Spielerisch gibt es keine großen Knalleffekte und neu ist nur das Kartenspiel namens »Ruhmesgeschichten«. Es handelt sich dabei um ein kurzweiliges und kniffliges Deck-Building-Game, das ihr sowohl gegen NPCs als auch gegen andere Spieler zocken dürft.

Es ist ziemlich motivierend, da leicht zu erlernen und schwer zu meistern. Viele Fans bezeichnen »Ruhmesgeschichten« als das beste Element des High Isle-DLCs und das ist nicht übertrieben.

Isobel (The Elder Scrolls Online: High Isle)

Es gibt zwar die frischen Gebiete und man kann auch neue Gefährten freischalten, aber letztlich mangelt es an spielerischer Abwechslung und Höhepunkten. Wir halten The Elder Scrolls Online seit fast acht Jahren die Treue, doch langsam ist die Luft raus und da hätte etwas mehr Lametta gerade bei den Hauptmissionen Wunder bewirken können.

Ich wurde zwar gut unterhalten, aber das lag hauptsächlich am Storytelling und den »Ruhmesgeschichten«

Stattdessen wird man mit dem immer gleichen Gameplay-Loop konfrontiert und hofft dreißig Stunden lang, dass hinter der nächsten Ecke die große Überraschung lauert. Vergeblich.

Fazit: Ja, der Test ist ziemlich kurz, aber tatsächlich gibt es nicht viel mehr zu sagen. Ich wurde zwar gut unterhalten, aber das lag hauptsächlich am Storytelling und den »Ruhmesgeschichten«.

Das grundlegende Spielprinzip hat sich ziemlich abgenutzt und könnte dringend neue Impulse vertragen. Wann bekommen wir neue Spielerklassen, Waffengattungen oder Fertigkeitstypen?

Hätte ich die Erweiterung nicht für insidegames.de testen müssen, hätte ich sie höchstwahrscheinlich links liegen lassen. Ich werde wieder einsteigen, wenn ZeniMax ein paar echte Neuerungen aus dem Ärmel schüttelt.