Key Art (Destiny 2: Forsaken)

Die Games-Branche ist zunehmend ein Schauplatz von Riesen-Deals, etwa mit Microsofts Kauf von Activision Blizzard oder der Akquise Zyngas durch GTA-Publisher Take 2 Interactive. Hatten die Big Player für besagte Übernahmen stattliche 68,7 Milliarden respektive 12,7 Milliarden US-Dollar hingeblättert, tätigte Sony nun einen vergleichsweise bescheidenen Einkauf.

Für »nur« 3,6 Milliarden Dollar erwarb der PlayStation-Konzern den Halo-Erfinder Bungie, der seit Längerem mit den Online-Shootern der Destiny-Reihe Erfolge feiert.

Ist das Sonys Antwort insbesondere auf den Activision-Blizzard-Deal? PlayStation-CEO Jim Ryan dementierte dies gegenüber GamesIndustry.biz: Der Deal habe sich einige Monate in Arbeit befunden und stelle keine Reaktion auf die jüngsten Firmenkäufe durch Take 2 oder Microsoft dar. Sony wolle vielmehr seine Möglichkeiten bei der Entwicklung von Live-Service-Spielen für multiple Plattformen erweitern.

Letzteres wurde von Sony ebenfalls in einer entsprechenden Pressemitteilung bestätigt. Darüber hinaus verspricht sich der japanische Videospiel-Riese von der Akquise Zugang zu Bungies »Weltklasse-Herangehensweise an Live-Service-Spiele« sowie dessen technische Expertise. Der Kauf des renommierten Studios treibe Sonys Vision voran, Milliarden von Spielern zu erreichen.

Gleichzeitig eliminierte Bungies neuer Mutterkonzern etwaige Sorgen bezüglich einer zu großen Abhängigkeit des Entwicklers:

»Bungie wird weiterhin unabhängig agieren und die Möglichkeit haben, Spiele selbstständig zu veröffentlichen sowie die Spieler dort zu erreichen, wo sie sie spielen wollen.«

Somit werden auch künftige Bungie-Produkte keiner PlayStation-Exklusivität unterliegen.

Auch in Bezug auf den beliebten Multiplayer-Shooter Destiny 2 wird sich laut einem FAQ-Artikel auf der Bungie-Website nichts ändern. Dessen Erweiterung Witch Queen soll wie geplant am 22. Februar erscheinen.

Der Entwickler mit Sitz in Washington will überdies nicht zögern, die Vorteile aus der Übernahme zu nutzen. So plant Bungie nächstmöglich nicht nur eine Verstärkung der Destiny-Teams, sondern will auch mit Blick auf andere Marken an Personal aufstocken. Außerdem haben die Amerikaner nun wohl bessere Aussichten darauf, ihre Spiele als TV-Serien oder auch als Filme realisieren zu können.