Jenny (Pokemon)

Zwei Polizisten des Los Angeles Police Department haben rechtens ihre Kündigung erhalten, nachdem sie während der Dienstzeit Pokemon Go spielten, anstatt zu einem Einsatz auszurücken. Dies urteilte ein kalifornisches Gericht am 7. Januar. Louis Lozano und Eric Mitchell hatten gegen ihre Entlassungen mit dem Argument geklagt, der Einbezug von Kameraaufnahmen in die offizielle Untersuchung verletze den Schutz privater Unterhaltungen.

Lozano und Mitchell bestritten ihre Augmented-Reality-Monsterjagd bereits im Jahr 2017, die nun veröffentlichten Gerichtsunterlagen zeichnen ein genaues Bild des skurrilen Vorfalls. Demnach ignorierten die Beamten einen Funkspruch über einen laufenden Raubüberfall, um stattdessen einen Snorlax sowie einen Togetic zu jagen – beides sind Charaktere aus dem Augmented-Reality-Spiel Pokemon Go.

Den Einsatzruf soll Louis Lozano mit »Scheiß drauf« kommentiert haben, fünf Minuten später habe Eric Mitchell seinen Kollegen bezüglich eines in der Nähe befindlichen Snorlax alarmiert. Daraufhin sollen die Beamten eine optimale Route diskutiert haben und etwa 20 Minuten lang zu verschiedenen Orten gefahren sein, um Pokemon zu fangen.

Nach dem virtuellen Kampf gegen den schläfrigen Snorlax einigten sich Mitchell und Lozano laut Gericht darauf, einen angeblich Glück bringenden Togetic zu verfolgen. Seinem Streifenpartner gegenüber soll Mitchell geäußert haben, er habe den Togetic begraben und einen Ultra Ball zum Einsatz gebracht. Den schließlichen Fang bejubelte Mitchell gemäß Unterlagen mit den Worten:

»Heilige Scheiße, endlich. Die Jungs werden so neidisch sein.«

Für das Gerichtsurteil ausschlaggebend war auch die Tatsache, dass die beiden Gesetzeshüter angaben, den Funkspruch aufgrund lauter Geräusche im Auto überhört zu haben. Lozano und Mitchell beriefen sich außerdem auf einen Fall aus dem Jahr 1975, bei dem ein Polizeimitarbeiter während der Arbeit regelmäßig Alkohol konsumierte und dennoch wieder eingesetzt wurde. Das LAPD ließ diesen Vergleich indes nicht gelten: Das Spielen von Pokemon Go und darüber zu lügen sei der weitaus schlimmere Verstoß – nur wenig schade dem Ansehen des öffentlichen Dienstes mehr.

Quelle: www.courts.ca.gov