Alphacool Eisbaer LT Aurora

Wenn ihr einen High-End-PC mit leistungsfähigem Prozessor und dedizierter Gaming-Grafikkarte euer Eigen nennt und beides womöglich noch übertakten möchtet, habt ihr vielleicht auch schon über den Kauf einer Wasserkühlung nachgedacht. Die bietet nämlich handfeste Vorteile wie eine zuverlässige Kühlleistung auch unter Volllast, gepaart mit einer geringen Lautstärke.

Aber welches Modell soll es sein? Alphacool schickt sich mit der neuen Eisbaer-LT-Aurora-AIO-Kühlung an, euch diese Entscheidung abzunehmen. Wir haben uns die Wasserkühlung einmal genauer angeschaut und verraten euch, ob diese Hardware ihr Geld wert ist.

Flexibilität gepaart mit Komplexität

Alphacool setzt mit der Eisbaer LT Aurora auf das bekannte und bewährte firmeneigene Modularsystem. Das bedeutet: Ihr könnt die AIO-Kühlung nachträglich erweitern und mit Eisbaer-GPU-AIOs kombinieren beziehungsweise weitere Radiatoren an die Kühlung anschließen. Das sorgt für ein hohes Maß an Flexibilität und dafür, dass ihr die Eisbaer LT Aurora ganz nach euren Wünschen konfigurieren könnt.

Die Kühlung besteht standardmäßig aus einem vorgefülltem Vollkupfer-Radiator, einer wiederbefüllbaren DC-LT-2-Pumpe mit Schnellverschluss und je nach Radiatorgröße zwei oder drei Lüftern mit einer Größe von je 120 mm.

Anschlüsse (Alphacool Eisbaer LT Aurora)

Die Leistung der Pumpe regelt ihr über das Mainboard, ebenso wie die integrierte RGB-Beleuchtung (ein zugehöriger Controller liegt dem Lieferumfang bei). Die Pumpe erreicht eine Drehzahl von 2.600 rpm, die Leistung der Lüfter könnt ihr zwischen 800 und 2.000 rpm regulieren.

Auch wenn Alphacool die Eisbaer LT Aurora explizit als Wasserkühlung für die neuen LGA-1700-Sockel von Intel bewirbt, ist die Hardware auch mit anderen Sockeln von AMD und Intel kompatibel. Eine vollständige Liste findet ihr auf der Webseite des Herstellers, an dieser Stelle sei aber gesagt, dass die Kühlung mit allen aktuell gängigen CPU-Sockeln funktioniert und sich mit den entsprechenden Befestigungsteilen im Gehäuse verbauen lässt.

Verbauen könnt ihr die Eisbaer LT Aurora übrigens je nach verfügbarem Platz in eurem Gehäuse auf diverse Arten. Viele moderne PC-Gehäuse bieten die Möglichkeit, die Radiatoren einer Wasserkühlung an ihrer Oberseite zu montieren. Das empfehlen wir euch auch, weil ihr dann darauf verzichten könnt, die Lüfter des Gehäuses auszubauen und die meisten Gehäuse hier am ehesten noch über ausreichend Platz für den Radiator und die Lüfter verfügen.

Wollt ihr einen neuen PC zusammenstellen und eine Wasserkühlung wie die Eisbaer LT Aurora verbauen, tut ihr ohnehin gut daran, bei der Wahl eures Gehäuses den potenziellen Platzbedarf der AIO-Kühlung mit in eure Kaufentscheidung einzubeziehen.

Wasserblock (Alphacool Eisbaer LT Aurora)

Der Einbau der Eisbaer LT Aurora gestaltet sich erwartungsgemäß etwas komplizierter als bei einem standardmäßigen CPU-Lüfter – ihr müsst also etwas Geduld und Geschick mitbringen. Der Einbau an sich ist relativ einfach, aber die Bedienungsanleitung lässt in Bezug auf die Verbindung der einzelnen Kabel etwas zu wünschen übrig.

Hier hilft im Zweifelsfall nur Herumprobieren. Grundsätzlich gilt aber: Wer nicht gerade zwei linke Hände hat, bekommt den Einbau der Alphacool-Kühlung mit ein paar Handgriffen in etwa 30 Minuten unter Dach und Fach.

Es wird frostig

Kommen wir aber jetzt zum Wesentlichen, nämlich der Kühlleistung der Eisbaer LT Aurora. Wir haben dazu unter verschiedenen Bedingungen bei einer Umgebungstemperatur von 22 Grad getestet, wie sich die Kühlung im Leerlauf und unter Volllast bei unterschiedlicher Lüfterleistung schlägt. Als Test-CPU haben wir dabei einen Intel Core i5 11600K in einem Antec P110 Luce verwendet.

Das Ergebnis unserer Messungen fiel mehr als zufriedenstellend aus. Eine AIO-Kühlung wie die Eisbaer LT Aurora sollte auf jeden Fall in der Lage sein, die CPU-Temperatur unabhängig von der CPU-Last unter 70 Grad Celsius zu halten. Das gelang der Eisbaer LT Aurora durchweg problemlos.

360 (Alphacool Eisbaer LT Aurora)

Die Temperatur bewegte sich im Leerlauf mit 100 Prozent Lüfterleistung bei 29 Grad Celsius. Dieser Wert lag mit 50 Prozent Lüfterleistung bei 31 Grad. Unter Volllast erhöhte sich die Temperatur bei 100 Prozent Lüfterleistung auf 49 Grad Celsius und bei 50 Prozent Lüfterleistung auf 52 Grad Celsius. Das sind durchweg sehr gute Werte, bei denen ihr euch keine Sorgen darum machen müsst, dass eure CPU zu heiß werden könnte. Selbst für eine Übertaktung gibt es hier noch ordentlich Luft nach oben.

Ähnlich überzeugend fiel die Geräuschentwicklung der Eisbaer LT Aurora in unserem Test aus. Selbst unter Volllast und mit voller Lüfterleistung blieb die AIO-Kühlung kaum hörbar und erreichte in direkter Nähe zum Gehäuse eine Lautstärke von schmalen 20 Dezibel.

Die Verarbeitung der AIO-Kühlung und ihre große Flexibilität bei der Anwendung lässt praktisch keine Wünsche offen.

Damit ist diese Wasserkühlung im wahrsten Sinne des Wortes flüsterleise. Das ändert sich übrigens auch unter Volllast nur wenig – hier lag die Lautstärke direkt am Gehäuse bei 25 Dezibel.

Fazit: Alphacool liefert mit der Eisbaer LT Aurora gewohnte Qualität auf hohem Niveau. Die Verarbeitung der AIO-Kühlung und ihre große Flexibilität bei der Anwendung lässt praktisch keine Wünsche offen. Dank der standardisierten Schläuche und Verschlüsse ist die Eisbaer LT Aurora nicht nur mit Eisbaer-, sondern auch mit anderen Erweiterungen kompatibel.

Der Preis für die Kühlung, der aktuell je nach Radiatorgröße zwischen 122 Euro und 144 Euro liegt, ist unserer Meinung nach fair bemessen. Zwar kostet die Wasserkühlung ein ganzes Stück mehr als ein herkömmlicher CPU-Lüfter, aber dafür bekommen Nutzer auch eine herausragende Kühlleistung inklusive flüsterleiser Hardware.

Alphacool Eisbaer LT Aurora ist ab sofort im Handel erhältlich.