Der neue Stern am Netflix-Serienhimmel heißt Squid Game und sägt keine drei Wochen nach dem Start schon am Thron von Programmkönigin Bridgerton. Nun aber berichtete das Wall Street Journal, dass Regisseur und Drehbuchautor Hwang Dong-hyuk seine liebe Mühe und Not hatte, das Erfolgsdrehbuch an den Mann zu bringen.
Zehn Jahre habe sich die Hunger Games-artige Serie demnach in Arbeit befunden – und sei während dieser Zeit von zahlreichen Filmgesellschaften abgelehnt oder weitergereicht worden. Zumeist mit der Begründung, Dong-hyuks Ideen seien »unrealistisch« und daher nicht glaubwürdig.
Der Mastermind hinter Squid Game begann mit dem Schreiben des Drehbuchs zu Zeiten, als er noch zusammen mit seiner Mutter und Großmutter lebte. Damals zwang ihn der Mangel an Finanzierungsmitteln dazu, seinen Laptop für 675 US-Dollar zu veräußern und schließlich das Projekt zu pausieren. Auch gestaltete sich das Anwerben von Schauspielern sowie der Pitching-Prozess aufgrund von intensiven Gewaltdarstellungen schwierig.
Der Wendepunkt kam für Hwang Dong-hyuk mit und durch die COVID-19-Pandemie vor rund zwei Jahren. Denn die entsprechenden Folgen ließen die seinerzeit mit Round Six betitelte Serie wesentlich authentischer erscheinen.
Einen weiteren Grund für den Erfolg von Squid Game sieht Dong-hyuk in der wachsenden Bedeutung Südkoreas auf dem internationalen Filmmarkt:
»Korea ist kein exotischer Ort mehr, wo lediglich eine passionierte Fankultur existiert. Es ist ein bedeutendes kulturelles Zentrum mit aufstrebender Prominenz in Hollywood und den Billboard-Charts.«
Hwang Dong-hyuks holpriger Weg zum Erfolg erinnert an Autoren wie Joanne K. Rowling (Harry Potter) und Astrid Lindgren, deren bekannteste Werke ebenfalls zunächst abgelehnt wurden.
Auf den ersten Blick wirkt Squid Game wie eine Liveübertragung aus dem Kinderparadies eines koreanischen Möbelhauses. In Wahrheit ist es jedoch ein tödliches Spiel, bei dem es für die hoch verschuldeten Teilnehmer nicht nur um Milliarden an Preisgeldern geht, sondern auch um ihr Leben.
Squid Game ist seit dem 17. September bei Netflix zu sehen. Gegenwärtig ist die komplette erste Staffel mit neun Folgen verfügbar.