Andreas Scheuer und Felix Falk (gamescom 2021)
© Sebastian Reuter/Getty Images for game

Zum Autor: Felix Falk ist Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche.

Wer kennt es nicht: In der Bahn werden auf dem Smartphone bunte Steine sortiert, Jugendliche führen Tänze aus Games auf und Familien treffen sich auf der heimischen Couch zum digitalen Duell. Täglich umgeben uns Computer- und Videospiele, sie sind zentraler Teil der Alltagskultur und sie haben vielen Menschen gerade in den vergangenen Monaten zusätzlich Halt gegeben.

Denn mit ihnen konnten Menschen trotz Ausgangssperren in Kontakt bleiben und Spaß haben. Dabei wurde mit Games nicht nur gespielt, sondern auch gelernt, geprobt und gebaut. Denn Computer- und Videospiele werden längst auch in Unternehmen, Schulen, Altenheimen oder Museen eingesetzt.

Die Welt nach der Corona-Pandemie wird digitaler und vernetzter sein als zuvor und gerade hier können Games und ihre Technologien ihre Stärken voll ausspielen.

Allein die Sänger Travis Scott und Lil Nas X haben im vergangenen Jahr rund 80 Millionen Fans mit ihren In-Game-Konzerten in Fortnite und Roblox erreicht. Im US-amerikanischen Wahlkampf gingen Joe Biden und Kamala Harris auf Wählerfang im Animal Crossing-Universum. In Minecraft-Gottesdiensten wurde gemeinsam gespielt, gebaut und gebetet.

Travis Scott; Ladebildschirm (Fortnite)

Games sind die neue Normalität. Sie sind Teil unseres Lebens und begegnen uns in immer mehr Situationen: Netflix gab erst vor Kurzem bekannt, auch Games anbieten zu wollen. Beim vernetzten Heimtrainer Peloton sollen bald kleine Games die Nutzenden zusätzlich motivieren und auch das Videokonferenztool Zoom bietet neuerdings kleine Spiele auf seiner Plattform an.

Bei dem Leitthema der diesjährigen gamescom, »Games: Die neue Normalität«, ging es deshalb auch nicht mehr um die Frage, ob Computerspiele ein großes Potenzial für unsere Gesellschaft haben, sondern wie wir dieses künftig besser nutzen können. Denn die Welt nach der Corona-Pandemie wird digitaler und vernetzter sein als zuvor und gerade hier können Games und ihre Technologien ihre Stärken voll ausspielen.

Wären etwa Game-Designer an der Entwicklung der Corona-Warn-App beteiligt gewesen, hätte diese davon profitiert. Wie? Indem mit spielerischen Elementen die Motivation der Nutzerinnen und Nutzer positiv beeinflusst worden wäre.

Etwa, um die App regelmäßig zu öffnen, sich zu informieren und Testergebnisse hochzuladen oder die Hygieneregeln zu befolgen. Und wer weiß, wie der richtige Gamification-Ansatz auch die Quote bei den Zweitimpfungen positiv beeinflussen würde!

Über solche und weitere gesellschaftlich relevante Themen haben wir mit Gästen aus der Politik bei der politischen Eröffnung der gamescom, dem gamescom congress sowie der »Debatt(l)e Royale« gesprochen, einem Diskussionsformat mit den Spitzenvertretenden der verschiedenen Parteien.

Andreas Scheuer und Felix Falk (gamescom 2021)
© Koelnmesse/gamescom/Franziska Krug

Die gamescom 2021 hat einen Appell an die kommende Bundesregierung ausgesendet, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Potenziale von Games künftig besser zu nutzen.

Doch Games bleiben auch weiterhin ein erstklassiges Unterhaltungsmedium. Das konnten die Besucherinnen und Besucher der gamescom auf der Online-Plattform gamescom now, in den verschiedenen internationalen gamescom-Shows sowie bei den zahlreichen Medien- und Reichweitenpartnern sehen.

Plattformen wie Facebook Gaming, Steam, TikTok, Twitch oder YouTube haben Games und die Gaming-Kultur drei Tage lang weltweit im Netz präsentiert. Sender wie ProSieben MAXX haben die gamescom im TV begleitet. Und auch auf den Kanälen zahlreicher reichweitenstarker Influencerinnen und Influencer in den unterschiedlichsten Sprachen gab es keinen Weg vorbei am Spiele-Event der Superlative.

Viele Inhalte der gamescom gibt es auch jetzt noch zu entdecken. Schauen Sie gern vorbei! Schließlich lassen sich Games 365 Tage im Jahr feiern. Denn sie sind die neue Normalität und gerade heute wichtiger denn je.