SteelSeries Prime Wireless

Der Hardware-Hersteller SteelSeries hat mit der Prime Wireless eine hochpreisige drahtlose Gaming-Maus im Sortiment, die kompromisslose Präzision bieten soll. Die Maus verzichtet dabei auf unnötigen Ballast und beweist sich im Test als Leichtgewicht mit ordentlich Power unter der Haube.

Laut SteelSeries richtet sich die Prime Wireless explizit an Gaming-Profis. Die bekommen für einen Preis von 139,99 Euro (UVP) folgende Features geboten:

  • optischer SteelSeries-TrueMove-Air-Sensor mit 18.000 CPI
  • magnetisch-optische Prestige-OM-Mausschalter für 100 Millionen Klicks
  • Quantum-2.0-Wireless-Technologie mit zwei Funkkanälen
  • 100 Stunden Akkulaufzeit
  • Ein-Zonen-RGB-Beleuchtung
  • ergonomisches Rechtshänder-Design

Haptik und Ergonomie

Die Prime Wireless präsentiert sich betont schlicht: Das schmale, längliche Kunststoffgehäuse kommt ohne große Verzierungen oder Extras aus, eine RGB-Beleuchtung gibt es nur in ganz dezenter Form am Mausrad. Die Oberfläche der Maus ist mattiert, was sich bei der Handhabung angenehm anfühlt und gleichzeitig den Vorteil hat, dass sich die Prime Wireless leicht reinigen lässt.

Zusatztasten gibt es neben den zwei Daumentasten keine. Die Prime Wireless besitzt zwar einen CPI-Schalter, der sich aber unter der Maus neben dem optischen Sensor befindet. Wer also beim Zocken schnell die Mausempfindlichkeit wechseln möchte, kann das nicht ohne kurze Spielpause erledigen – ein Manko, das uns im Test deutlich aufgefallen ist.

Ansonsten punktet die Prime Wireless aber mit einer sehr angenehmen Haptik und Handhabung. Die Maus bringt trotz des verbauten Akkus lediglich 80 Gramm auf die Waage und ist damit ein echtes Leichtgewicht. Das kommt beim Spielen der Präzision und Flexibilität zugute.

Set up (SteelSeries Prime Wireless)

Auch die Gleitfüße aus PTFE sind uns im Test angenehm aufgefallen: Das Gleitmaterial ist auf der Unterseite vorn und hinten sowie um den optischen Sensor der Maus herum angebracht, was die Prime Wireless sehr leichtgängig macht. Selbst auf Untergründen, die sich für Mäuse normalerweise nicht gut eignen (eine Tischplatte, ein Blatt Papier, Holz, Glas) funktionierte die Hardware einwandfrei und geschmeidig.

Tasten, Sensor und Drahtlosverbindung

Während die Prime Wireless von außen eher wie ein graues Mäuschen wirkt, hat sie unter der Haube einiges zu bieten. Denn SteelSeries hat langlebige Tasten mit einem präzisen Sensor, einer zuverlässigen Drahtlosverbindung und einem leistungsfähigen Akku kombiniert – beste Voraussetzungen also für eine drahtlose Gaming-Maus.

Der Hersteller setzt bei den Tasten auf die sogenannten Prestige-OM-Schalter, die auf eine Lebensdauer von 100 Millionen Klicks ausgelegt sind, also doppelt so viel wie normalerweise bei Gaming-Mäusen üblich.

Die Besonderheit der Prestige-OM-Schalter besteht in ihrer Technik: SteelSeries nutzt keine Mechanik, sondern setzt auf eine Stahlfeder, die von einem Magneten in ihrer Position gehalten wird. Infrarotsensoren registrieren das Auslösen der Tasten, was für ein Höchstmaß an Reaktionsgeschwindigkeit sorgen soll. Genaue Angaben zum Auslöswiderstand und Auslöseweg macht SteelSeries in diesem Zusammenhang nicht.

Wir haben die Tasten der Prime Wireless im Test aber insgesamt als sehr gut empfunden. Der hohe Auslösewiderstand kann sich anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig anfühlen, wirkt sich aber nicht negativ auf die Reaktionszeit aus. Denn der Infrarotsensor macht unserem subjektiven Empfinden nach wirklich ganze Arbeit und sorgt dafür, dass die Klicks sehr schnell ankommen und umgesetzt werden.

Der hohe Widerstand hat außerdem den Vorteil, dass wir nicht aus Versehen eine Taste auslösen. Die beiden Daumentasten besitzen übrigens einen ähnlich hohen Druckwiderstand wie die Primärtasten.

Der optische Sensor, der in der Prime Wireless verbaut ist und auf den Namen TrueMove Air hört, kommt in diversen Mäusen von SteelSeries zum Einsatz. Er bietet 18.000 CPI bei 400 IPS und einer Beschleunigung von 40 g. Damit reiht er sich im oberen Segment für Gaming-Mäuse ein.

Von der Seite (SteelSeries Prime Wireless)

18.000 CPI braucht eigentlich niemand. Der Sensor macht unabhängig davon im Test aber eine sehr gute Figur und reagiert zügig und präzise. Selbst schnelle Drehungen oder erratische Bewegungen bildet er hervorragend ab und kommt auch mit dem leichten Anheben der Maus beim Zocken gut klar.

Wir haben die Prime Wireless in mehreren Spielen getestet, darunter Shooter (Wolfenstein, Overwatch), Online-Rollenspiele (World of Warcraft) und MOBAs (Heroes of the Storm, League of Legends). Wir konnten bei keinem Titel Ungenauigkeiten oder Probleme feststellen.

Die Prime Wireless punktet schließlich auch bei der Drahtlosverbindung: Was Drahtlosmäuse vor einigen Jahren für Pro-Gamer noch zum No-Go machte, hat SteelSeries mit der Quantum-2.0-Wireless-Technologie hervorragend umgesetzt.

Zwei Funkkanäle mit mehr als 40 möglichen Frequenzen sollen eine verlustfreie Übertragung garantieren. Wir konnten das in unserem Test bestätigen. Verbindungsabbrüche gab es nie und die Latenz unterschied sich in keinem Fall von einer kabelgebundenen Maus wie der SteelSeries Rival 5.

Wer möchte, kann die Prime Wireless aber auch über ein USB-Kabel direkt an den PC anschließen. Darüber laden wir auch den Akku der Maus auf, welcher laut Herstellerangaben rund 100 Stunden im Drahtlosbetrieb durchhalten soll.

Leider fehlt eine Ladestandsanzeige an der Maus. Immerhin informiert uns die Software SteelSeries GG über die verbleibende Ladung, allerdings nur mit einem kleinen Batteriesymbol und vier Ladebalken.

Etwas umständlich: Der Drahtlosempfänger der Prime Wireless verfügt über einen USB-C-Anschluss. Wer den Empfänger an einen USB-A-Port anschließen möchte, muss ihn über einen beiliegenden Adapter mit dem USB-Kabel der Maus verbinden und diesen gesamten Dongle in den gewünschten Anschluss stecken.

Quantum (SteelSeries Prime Wireless)

Wollt ihr die Prime Wireless aber primär in Kombination mit einem Laptop nutzen, der über einen USB-C-Port verfügt, könnt ihr das Kabel zu Hause lassen.

Die Software

Die Software SteelSeries GG ermöglicht es Nutzern von SteelSeries-Hardware, diese detailliert zu konfigurieren. Die Einstellungen beschränken sich bei der Prime Wireless aber im Wesentlichen auf die Mausempfindlichkeit, weil die Maus weder eine große Menge an Zusatztasten noch eine umfangreiche RGB-Beleuchtung besitzt.

Wir können aber trotzdem die Belegung der eigenen Tasten auf Wunsch ändern und die Beleuchtung am Mausrad anpassen. Für Letzteres stehen uns drei Effekte und das gesamte RGB-Farbspektrum zur Auswahl.

Die Mausempfindlichkeit lässt sich über die Software stufenlos regulieren. Wer möchte, kann fünf Stufen einstellen, die sich dann über den Schalter unterhalb der Maus durchwechseln lassen. Außerdem haben wir die Möglichkeit, die Beschleunigung und Verzögerung der Handbewegung zu konfigurieren und die Übertragungsrate sowie die Handkorrektur anzupassen.

Um Akkulaufzeit zu sparen, können wir einen Stromsparmodus konfigurieren und einen Smartmodus für die Beleuchtung aktivieren. Der Smartmodus schaltet die Beleuchtung der Maus im Ruhezustand automatisch ab.

Wer mit kleinen Schwächen wie der ungünstigen Position des CPI-Schalters und der fehlenden Ladestandsanzeige leben kann, bekommt mit der Prime Wireless eine der besten Drahtlosmäuse auf dem Markt.

Fazit: Wer knapp 140 Euro für die SteelSeries Prime Wireless ausgibt, muss wissen, was er erwartet. Denn der Fokus dieser Drahtlosmaus liegt eindeutig auf Effizienz, Präzision und Langlebigkeit. Extras wie Zusatztasten, Gewichte, umfangreiche Beleuchtung oder andere Anpassungsmöglichkeiten suchen Käufer hier vergebens.

Stattdessen liefert der Hersteller mit der Prime Wireless eine hervorragende drahtlose Maus für Gamer ab, die auf ein Kabel, aber nicht auf Genauigkeit und eine minimal mögliche Latenz verzichten wollen. Wer mit kleinen Schwächen wie der ungünstigen Position des CPI-Schalters und der fehlenden Ladestandsanzeige leben kann, bekommt mit der Prime Wireless eine der besten Drahtlosmäuse auf dem Markt.