SteelSeries Arctis Prime

Wer regelmäßig und ausgiebig Videospiele zockt, braucht neben Maus und Tastatur respektive Gaming-Controller vor allem eins: nämlich ein gutes Headset. SteelSeries schickt sich mit dem Arctis Prime dazu an, genau dieses Bedürfnis zu erfüllen. Wir haben uns das Headset genauer angeschaut und klären für euch, ob die Hardware ihr Geld wert ist.

Käufer bekommen für 119,99 Euro (UVP) folgende Features geboten:

  • High-Fidelity-Audiotreiber mit 10–40.000 Hz und 32 Ohm
  • analoger Anschluss via Klinke-Kabel
  • einziehbares Galgenmikrofon mit Geräuschunterdrückung
  • geräuschisolierende Ohrpolster aus Kunstleder
  • Kopfbügel aus Stahl mit Aluminiumlegierung

Klang und Mikrofon

Das Herzstück eines Headsets sind selbstverständlich die Ton- und Klangkomponenten, sprich: die Lautsprecher und das Mikrofon. Der Audiotreiber soll laut SteelSeries der Abstimmung des Arctis Pro entsprechen und ein besonders breites Tonspektrum wiedergeben. Dafür soll ein Klangbereich zwischen 10 Hz und 40.000 Hz sorgen.

Mikrofon (SteelSeries Arctis Prime)

Der Klang des Arctis Prime stellte sich in unserem Test als sehr ausgewogen heraus. Unterschiedliche Frequenzen kommen gleichmäßig aus den Lautsprechern, ohne dass einzelne Töne überhöht oder zu schwach erscheinen. Das Headset gibt dabei sowohl laute Geräusche wie Explosionen oder Schüsse als auch leisere Töne und Klangkulissen wie Wettereffekte oder Schritte auf variierendem Untergrund harmonisch wieder.

Die Orientierung der Klangwiedergabe im Raum funktioniert ebenfalls hervorragend. Das Arctis Prime macht beispielsweise die Kulisse von Shootern wie Battlefield 5 zum echten Erlebnis und verstärkt durch die gut abgestimmte Mischung aus feinen Sounddetails und lauten Umgebungsgeräuschen die Immersion deutlich.

Was uns im Test außerdem positiv aufgefallen ist: Das Arctis Prime gibt Bässe nicht überbetont stark wieder. Ganz im Sinne der klanglichen Ausgewogenheit bekommen wir zwar deutliche und knackige Töne im tiefen Frequenzspektrum geboten, aber übertriebenes Wummern gibt es keines.

Wer sich ein Headset wünscht, das Bässe mit deutlichem Rums wiedergibt, dafür aber in den Mitten schwächelt, wird deshalb mit dem Arctis Prime wohl kaum glücklich werden. Stattdessen setzt der Hersteller auf Gleichmäßigkeit, die dann eben zulasten bebender Tieftöne geht.

Dafür taugt das Headset durchaus zum Musikhören, auch wenn es nicht mit dem Klang spezialisierter Hi-Fi-Kopfhörer mithalten kann: Dank der ausgeglichenen Tonfrequenzen macht es einfach Spaß, mit dem Arctis Prime die eigenen Lieblingssongs beim Zocken zu genießen.

Von vorne (SteelSeries Arctis Prime)

Beim Mikrofon kann das Arctis Prime ebenso punkten wie bei den eigentlichen Kopfhörern: Die Sprachübertragung funktioniert klar und deutlich. Störgeräusche sind uns im Test keine aufgefallen, was auch der integrierten Geräuschunterdrückung zu verdanken sein dürfte.

Komfort und Verarbeitung

Der allerbeste Klang nützt nichts, wenn sich ein Headset bei längerem Tragen auf dem Kopf oder an den Ohren unangenehm anfühlt. Glücklicherweise hat SteelSeries auch in dieser Hinsicht fast alles richtig gemacht.

Die Ohrmuscheln aus Kunstleder schmiegen sich angenehm an unser Hörorgan an und schließen ausreichend gut mit dem Kopf ab, um Umgebungsgeräusche abzuschirmen. Das Tippen auf unserer Tastatur hören wir bei aufgesetzten Kopfhörern dadurch beispielsweise so gut wie gar nicht mehr. Wer allerdings sehr große Ohren hat, sollte das Arctis Prime einmal ausprobieren, um sicherzugehen, dass die Polster nicht auf die Ohrmuschel drücken.

Der hochwertig verarbeitete Kopfbügel lässt sich mit einem Klettband bequem an die eigene Kopfform anpassen. Dieser Mechanismus hat den Vorteil, dass die Einstellung des Bügels beim Abnehmen des Headsets nicht verrutschen kann.

Die Möglichkeit, die Ohrmuscheln nach hinten zu drehen und das Mikrofon aus dem Gehäuse herauszuziehen, sorgen für zusätzlichen Trage- und Bedienkomfort. Nutzer haben außerdem die Möglichkeit, direkt an der linken Ohrmuschel das Mikrofon stummzuschalten und die Lautstärke des Headsets zu regulieren.

Ohrmuscheln (SteelSeries Arctis Prime)

Das zugehörige Bedienpanel verlangt beim ersten Gebrauch ein bisschen Eingewöhnung. Aber nachdem wir uns einmal gemerkt hatten, wo die Tasten liegen, empfanden wir diese Steuerung als deutlich angenehmer als einen separaten Schalter am Kabel, wie es ihn bei vielen anderen Headsets gibt.

Die Verarbeitung des Arctis Prime machte im Test ebenfalls einen sehr guten Eindruck, auch wenn SteelSeries beim Klinke-Kabel auf eine Stoffummantelung verzichtet hat. Das Kabel selbst bleibt flexibel, verknotet sich aber bei Gebrauch relativ leicht – das einzige Manko, was wir beim Arctis Prime in Sachen Verarbeitung feststellen konnten.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat uns um Test definitiv überzeugt, weshalb wir dem Arctis Prime eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

Fazit: Das Arctis Prime Headset ordnet sich mit einem Preis von knapp 120 Euro in der oberen Mittelklasse für Gaming-Headsets ein. Damit richtet es sich nach außen hin vor allem an Gamer, die Wert auf Qualität legen, das Headset aber nicht zusätzlich als Studiokopfhörer nutzen möchten.

SteelSeries selbst bewirbt das Arctis Prime als Teil der Prime-Serie, die sich als »professionelle« Produktreihe für Gamingperipherie versteht. Das Headset selbst verzichtet dabei auf optischen Schnickschnack und konzentriert sich auf das Wesentliche: Klangqualität und Komfort. Beides konnte uns im Test überzeugen.

Das Arctis Prime eignet sich deshalb für alle Videospielfans, die die Klangkulisse ihrer Lieblingsgames in vollem Umfang und mit einem hohen Maß an Komfort genießen wollen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat uns um Test definitiv überzeugt, weshalb wir dem Arctis Prime eine klare Kaufempfehlung aussprechen.