Wenn in einem guten Monat Zack Snyders Version von Justice League als Snyder-Cut erscheint, nähert sich eine filmische Odyssee dem Ende. Viele DC-Fans sind mit der chaotischen Entstehung des Kinofilms von 2017 und dem Zerwürfnis zwischen dem ursprünglichen Regisseur Zack Snyder und Warner Bros. vertraut.

Was bisher allerdings wohl kaum jemand wusste: Snyder erhält für seinen Director’s Cut kein Geld – und er hat den von Joss Whedon fertiggestellten Film Justice League nie gesehen.

Snyders Frau Deborah, die ursprünglich ebenfalls an dem Kinofilm beteiligt gewesen war und zusammen mit Snyder die Arbeit an Justice League abgebrochen hatte, sah sich den Film in der Whedon-Version zusammen mit dem ausführenden Produzenten Christopher Nolan an.

Zack Snyder erinnert sich in einem Interview mit der Redaktion von Vanity Fair, dass beide anschließend zu ihm gekommen seien und gesagt hätten, er dürfe sich diesen Film niemals ansehen. »Es hätte ihm das Herz gebrochen«, erklärte Deborah Snyder.

Dass Snyder jetzt doch noch die Gelegenheit bekommt, seine Vision der Justice League zu realisieren, verdankt er vor allem den Fans, auch wenn der Regisseur das toxische Ausmaß der Kritik an Warner Bros. nicht guthieß.

Warner Bros. schlug ihm ursprünglich vor, das Rohmaterial seiner Filmversion zu veröffentlichen, die er selbst auf einem Laptop gespeichert hatte. Aber Snyder wollte dem Studio nicht die Gelegenheit geben, behaupten zu können, sein »roher« Cut sei »sowieso nicht gut«.

Um stattdessen eine überarbeitete Version seines Cuts auf HBO Max veröffentlichen zu können, über die er selbst die volle kreative Kontrolle behält, verzichtet er sogar auf eine Bezahlung. »Ich bekomme kein Geld«, sagte er gegenüber Vanity Fair.

»Ich wollte mich niemandem gegenüber verpflichtet fühlen, und [der Verzicht auf eine Bezahlung] erlaubte mir, meine Verhandlungsposition gegenüber diesen Leuten zu stärken.«

Zack Snyder’s Justice League erscheint am 18. März 2021 auf HBO Max – und schließt als Director’s Cut eines bereits veröffentlichten Kinofilms einen Vorgang ab, der in der Geschichte Hollywoods einzigartig sein dürfte.

Ihr könnt die ganzen Hintergründe über Zack Snyders Zerwürfnis mit Warner Bros. und die desaströse Arbeit an Justice League übrigens bei Vanity Fair nachlesen – die Lektüre lohnt sich für Fans definitiv.