Als Blizzard das Mobile-Spiel Diablo Immortal ankündigte, waren Fans des Franchise wenig begeistert. Doch seitdem hat sich einiges getan: Die Entwickler haben im Rahmen einer technischen Alpha einen ersten Blick auf ihre Diablo-Interpretation freigegeben und während der BlizzConline im Interview diverse Fragen der Community beantwortet.
Dabei ging es unter anderem darum, inwiefern Diablo Immortal spezifische Pay2Win-Mechaniken besitzen wird, wie sich die Optik des Spiels von Diablo II und III unterscheidet, und wie die Entwickler ihr Spiel langfristig mit Inhalten versorgen wollen.
Nicht so düster wie »Diablo IV«
Was Diablo-Fans beim Blick auf das Gameplay-Material von Diablo Immortal vielleicht schon aufgefallen ist: Der Mobile-Titel wird weniger düster aussehen als Diablo IV. Wyatt Cheng, der Lead Designer von Diablo Immortal, sagte dazu:
»›Diablo Immortal‹ besitzt auch ein Goth-Setting, aber ich glaube, unser Spiel ist nicht so düster wie ›Diablo IV‹. Das heißt nicht, dass wir kein düsteres Spiel machen, […] ›Diablo‹ ist immer noch unser düsterstes Franchise und der Lord des Terrors hat da noch ein Wörtchen mitzureden, aber für das Gameplay, das wir umsetzen möchten, und damit es auf einem mobilen Gerät wirklich gut aussieht, wollten wir es eher an ›Reaper of Souls‹ angleichen, das hat sich für uns am besten angefühlt.«
Combat Designer Julian Love ergänzte:
»In Bezug auf die wortwörtliche Helligkeit des Spiels finden wir, dass es dem Spiel nützt, wenn es nicht ganz so düster ist, weil Spieler mit unterschiedlicher Umgebungsbeleuchtung spielen, und deshalb kann es schwierig sein, sicherzustellen, dass sie alles erkennen können. Und Gamma behebt das Problem nicht, man braucht ein gewisses Maß an Umgebungskontrasten, damit die Spieler sehen können, was passiert.«
Keine Add-ons, eher kontinuierlich neue Inhalte
Was Diablo Immortal von anderen Diablo-Titeln unterscheiden wird, betrifft die Art und Weise, wie die Entwickler das Spiel langfristig mit zusätzlichen Inhalten versorgen wollen. Statt einzelner großer Add-ons will das Team kontinuierlich neue Inhalte für den Mobile-Titel veröffentlichen.
Um welche Inhalte es sich dabei genau handelt, wollten die Entwickler noch nicht verraten. Sie versprechen aber eine Menge Content, der Diablo-Fans langfristig zufriedenstellen soll.
Gibt es Pay2Win-Mechaniken?
Eine Frage, die viele Fans beschäftigt, betrifft die Kosten von Diablo Immortal. Gibt es Pay2Win-Mechaniken im Spiel? Die Entwickler haben darauf eine eindeutige Antwort: Gameplay steht an erster Stelle, weshalb die Storyinhalte und alle sechs spielbaren Klassen zum Release für alle Nutzer kostenlos zur Verfügung stehen sollen.
Es wird für Spieler aber die Möglichkeit geben, für bestimmte optionale Inhalte echtes Geld auszugeben. Cheng sagte zur Monetarisierung von Diablo Immortal:
»Ein Ingame-Kauf soll niemals dazu dienen, Gameplay-Mechaniken zu umgehen. Der beste Weg, den eigenen Charakter weiterzuentwickeln, sollte darin bestehen, das Spiel tatsächlich zu spielen. Wir wollten die Echtgeldkäufe so strukturieren, dass es sich für die Spieler wie ein Bonus anfühlt, etwas Positives […]. Ich glaube, solange wir sicherstellen, dass sich das Gameplay großartig spielt, und dass sich Echtgeldkäufe wie ein Bonus anfühlen und sie nicht das Gameplay aushebeln, stehen wir ziemlich gut da. […] Das Free2Play-Modell erlaubt es uns, so viele Spieler wie möglich zu erreichen.«
Die Entwickler wollen für Diablo Immortal eine Art Battle Pass einführen, der Spieler mit zusätzlichen Belohnungen versorgt. Wer möchte, kann die Inhalte des Battle Pass kostenlos durch Progression im Spiel freischalten oder alternativ den Battle Pass kaufen, um die Belohnungen zu erhalten.
Unserer Meinung nach macht Diablo Immortal bislang einen überraschend guten Eindruck – und das Interview mit den Entwicklern hat uns in dieser Ansicht noch bestärkt. Diablo-Fans sollten dem Mobile-Titel zum Release auf jeden Fall eine Chance geben, denn das Free2Play-Modell verspricht eine sehr faire Spielerfahrung.
Diablo Immortal soll für Android und iOS erscheinen.