Key Art (Anthem)

Die große Last, den durchwachsenen Loot-Shooter Anthem konkurrenzfähig zu machen, lag allein auf den Schultern von BioWare Austin, einer kleinen Division von etwa 30 Köpfen. Und das Imperfekt ist hier leider richtig gewählt. Denn das Team um Studioleiter Christian Dailey vermochte die Aufgabe nicht länger zu stemmen.

Im Blog des Unternehmens äußerte sich Dailey persönlich zum Ende des besagten Anthem Next. Hauptverantwortlich für dessen Entscheidung, das Großupdate zu den Akten zu legen sei die Corona-Pandemie:

»2020 war ein Jahr wie kein anderes, und während wir bei allen BioWare-Projekten kontinuierlich Fortschritte erzielen, hatte die Heimarbeit während der Pandemie Auswirkungen auf unsere Produktivität, und nicht alles, was wir als Studio vor COVID-19 geplant hatten, kann ohne übermäßigen Stress für unsere Teams erreicht werden.«

Christian Dailey betont, BioWare Austin habe sich schwer damit getan, das ambitionierte Projekt beiseitezuschieben. Anthem sei für ihn persönlich sogar der Grund gewesen, bei der kanadischen Spieleschmiede anzuheuern.

Weiterhin habe die Einstellung von Anthem Next keinerlei Auswirkungen auf das aktuell spielbare Produkt; die Live Services für Anthem stünden auch künftig zur Verfügung.

In dem Statement fallen indes auch die Namen Dragon Age und Mass Effect. Für BioWare gelte es nun, die Bemühungen weitgehend auf diese Projekte zu beschränken und sie so zu stärken. Daneben wolle man weitere »Qualitätsupdates« für Star Wars: The Old Republic entwickeln.

Seit dem Launch im Februar 2019 hat der von EA vertriebene Loot-Shooter mit Problemen zu kämpfen. Der Pressewertungsschnitt lag ähnlich wie heute zwischen 54 (PS4) und 65 Prozent (Xbox One), wenige Monate später litt Anthem bereits unter einem Mangel an Spielern.

Anthem ist seit dem 22. Februar 2019 für PC, PlayStation 4 und Xbox One erhältlich.