Box (Ghost Adventure)

Bevor jemand fragt: Beyblades sind dreiteilige Battle-Kreisel, welche man in einer Arena gegeneinander antreten lassen kann. Wer in einem solchen Battle den gegnerischen Bey zum Zerbersten bringt, gewinnt. Beyblades sind wohl als Merchandise-Produkt zu einem Manga entstanden, aber seit einigen Jahren auch als Spielzeug ziemlich beliebt.

An diese Beyblades, die bei uns im Kinderzimmer gerne mal als fiese Tretminen herumliegen, hat mich Ghost Adventure also sofort erinnert, obwohl das Spiel bis auf die Kreisel nichts mit dem japanischen Comic zu tun hat. Ghost Adventure ist nämlich ein kooperatives Familienspiel, bei dem eine Geistermaus (der Kreisel) versucht, die Welt vor Monstern zu retten.

Dazu reist sie durch acht verschiedene Welten (Tafeln, die wir Spieler bewegen dürfen) und durchlebt aufregende Abenteuer (muss bestimmte Symbole auf diesen Tafeln erreichen). Aber seht selbst. Der Teaser zum Spiel veranschaulicht das Spielprinzip besser, als meine Worte es je könnten.

Das habe ich in dieser Form als Brettspiel noch nicht gesehen. Hinzu kommt, dass Material und Aufmachung des Spiels durchweg hochwertig sind und das Gesamtpaket fast schon opulent daherkommt. Neben 56 vorgegebenen Missionen liegt dem Spiel ein sehr schön gezeichnetes Comic-Heft bei, das eine weitere herausfordernde Kampagne enthält.

Als Solospiel funktioniert Ghost Adventure ebenfalls. Die Kinder waren davon erst mal begeistert und wollten sofort losspielen, was wir dann auch getan haben. Der Siebenjährige hat das motorisch schon gut hinbekommen, sein kleinerer Bruder allerdings noch nicht so wirklich. (Die Altersangabe auf der Schachtel ist 8+.)

Ich war auch mit von der Partie und so konnten wir umgehend ein paar Missionen bestehen. Am nächsten Tag kamen weitere hinzu und ein paar Tage später haben wir uns zum dritten Mal ins Abenteuer gestürzt. Dann war das Spiel nicht mehr neu und das Interesse der Kids fürs Erste verflogen. Vielleicht kommt es ja noch mal wieder? Man weiß es nicht, wir hätten für den Fall aber noch über 40 ungespielte Missionen zur Auswahl.

Die Beyblades sind allerdings auch immer mal wieder für eine Weile out, deshalb bleibt Ghost Adventure im Haushalt. Es ist vielleicht eines dieser Kinderspiele, die alle paar Monate neu entdeckt werden. Als Dauerbrenner sehe ich es deshalb nicht. Und als Spiel, welches ich mit Erwachsenen spielen würde, sehe ich es schon gar nicht, dazu ist es mir zu sehr Gimmick.

Das ist innovativ.

Als Geschicklichkeitsspiel ist Ghost Adventure aber durchaus gelungen und man lernt auch relativ schnell, was mit dem Kreisel alles möglich ist (und hat dann immer noch sehr viel Luft nach oben). Das ist innovativ. Nur fragt man sich als Erziehungsberechtigter ja doch auch ganz gerne, ob man noch mehr Spielzeug im Kinderzimmer rumliegen haben will oder ob es ausreicht, nachts auf Beyblade-Teile zu treten?

Ghost Adventure von Wlad Watine, Pegasus Spiele, 1-4 Personen ab 8 Jahren, UVP 29,95 Euro.