Verpackung (PlayStation 5)

Habt ihr im September 2020 eine PlayStation 5 bei Saturn vorbestellt? Dann seid ihr möglicherweise auch von dem Vorbestellchaos betroffen gewesen, das sich wenige Wochen vor dem Release der PlayStation 5 bei dem Elektronikunternehmen anbahnte.

Weil Saturn sich in diesem Kontext alles andere als verbraucherfreundlich verhalten hat, schaltete sich die Verbraucherzentrale Sachsen ein und verschickte eine Abmahnung an den Händler.

Der Grund für die Abmahnung: Saturn verwendete offensichtlich unwirksame AGB. Kunden, die eine PlayStation 5 auf Saturn.de vorbestellt hatten, erhielten wenige Tage nach der Bestellung bereits eine Zahlungsaufforderung für die Ware – ohne dass Saturn zuvor die im Onlinehandel gesetzlich vorgeschriebene Bestellbestätigung verschickt hätte. Die AGB von Saturn.de sehen außerdem vor, dass erst durch einen Versand der Ware ein Vertragsabschluss zustande kommt. Vorauszahlungen erhält der Kunde bei Nichtlieferung zurück.

Genau diese Praxis sei »nach Auffassung der Verbraucherzentrale intransparent und unwirksam«, weil Verbraucher »davon ausgehen, dass ein Vertrag geschlossen wurde«, wenn Saturn »eine Zahlungsaufforderung versendet und […] den Versand der Ware bei Zahlungseingang ankündigt«.

Außerdem sei völlig unklar, wie lange Saturn das Geld der Kunden einbehalte beziehungsweise wann der Fall der Nichtlieferung gelte. Letzterer erhält aber besonderes Gewicht, weil viele Saturn-Kunden derzeit noch immer auf den Versand ihrer Konsole warten.

Saturn hat zwar mittlerweile eingeräumt, dass Tausende Vorbesteller ihre Lieferung erst im neuen Jahr erhalten und betroffenen Kunden als Entschuldigung ein PlayStation-Plus-Guthaben im Wert von 25 Euro bekommen, aber die Verbraucherschützer halten den Umgang mit Vorbestellern trotzdem für intransparent und unwirksam. Die Verbraucherzentrale Sachsen hat Saturn deshalb abgemahnt und zur Unterlassung aufgefordert. Das Unternehmen hat angekündigt, die Erklärung prüfen zu wollen und in Kürze über weitere Schritte zu entscheiden.

Wer übrigens derzeit zu den unglücklichen Vorbestellern gehört, die noch immer auf ihre Lieferung von Saturn warten, darf sich Hoffnung machen: Die Redaktion von GamesWirtschaft.de hat erfahren, dass Kunden von MediaMarkt und Saturn bis Ende Januar mit dem Versand ihrer Konsole rechnen können.

Saturn bietet betroffenen Kunden auch die Möglichkeit, die Bestellung zu stornieren. Allerdings solltet ihr darauf lieber verzichten, wenn ihr möglichst zeitnah eine PlayStation 5 in Händen halten möchtet: Saturn wird verfügbare Konsolen auf jeden Fall zuerst an Vorbesteller ausliefern, was bedeutet, dass ihr zu den ersten gehört, die ihre Lieferung bekommen. Die Verfügbarkeit von PlayStation-5-Konsolen bleibt außerdem weiterhin gering, sodass ihr bei einer Stornierung eurer Bestellung möglicherweise noch deutlich länger warten müsst.