Front (Samsung 870 EVO)

Optik, Formfaktor und Schnittstelle sind gleich, nur bei der Leistung unterscheidet sich Samsungs neue SATA-SSD 870 EVO von ihrem Vorgängermodell, der 860 EVO. Auch die Speichermodelle bleiben gleich: Samsung bietet die 870 EVO mit einem Volumen von 250 GB, 500 GB, 1 TB, 2 TB und 4 TB an. Allerdings verspricht der Hersteller im Vergleich zur 860 EVO leicht schnellere Transferraten von 560 MB/s lesend und 530 MB/s schreibend – je 10 MB/s mehr als bei der 860 EVO.

Erste Hinweise auf die neue SATA-SSD kursierten bereits Ende 2020, genaue Details zur Hardware ließen aber noch auf sich warten. Samsung hat uns jetzt allerdings ein Exemplar zugeschickt, das wir auf Herz und Nieren getestet haben. Ihr erfahrt in unserem Test, wie gut sich die 870 EVO bei Schreib- und Lesegeschwindigkeit schlägt und für wen sich die neue SSD am ehesten eignet.

Günstig und gut?

Samsung verbaut in der 870 EVO ebenso wie in der 860 EVO den Speichertyp TLC-NAND. Dementsprechend bringt es die neue SATA-SSD auf dieselbe Lebensdauer wie das Vorgängermodell.

4 TB
2.400 TBW
2 TB
1.200 TBW
1 TB
600 TBW
500 GB
300 TBW
250 GB
150 TBW

Der TBW-Wert (Terabytes Written) gibt an, wie viele Terabyte die Festplatte theoretisch schreiben kann, bevor sie den Geist aufgibt.

Weil die 870 EVO mit TLC-NAND läuft, hat sie in Sachen Lebensdauer einen deutlichen Vorteil gegenüber dem QLC-Flashspeicher, der in der Samsung 870 QVO zum Einsatz kommt. Samsung bietet deshalb für die 870 EVO fünf statt drei Jahre Garantie. Allerdings kostet der TLC-NAND auch mehr als QLC-Speicher, weshalb die 870-EVO-Modelle für Verbraucher etwas teurer ausfallen als die QVO-Modelle.

Samsung 870 EVO

Aber wie gut schlägt sich die 870 EVO im Praxistest? Welche Leistung bringt die 870 EVO tatsächlich im Vergleich zur 860 EVO? Wir haben die neue Samsung SATA-SSD als 2-TB-Modell im Benchmark mit CrystalDiskMark getestet. Das Ergebnis: Die Lese- und Schreibgeschwindigkeit der 870 EVO unterscheidet sich kaum vom Vorgängermodell 860 EVO.

Die 870 EVO erreichte in unserem Test eine sequenzielle Lesegeschwindigkeit von 562,38 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 528,31 MB/s. Das entspricht den Herstellerangaben und liegt auf einem ähnlichen Niveau wie die 860 EVO.

Hitzeentwicklung unter Volllast

Die Wärmeentwicklung von SATA-SSDs gilt bei Samsung-Festplatten grundsätzlich als unproblematisch. Wir haben die 870 EVO trotzdem eine halbe Stunde unter Volllast laufen lassen, um zu prüfen, ob es zu auffälligen Hitzespitzen kommt. Die gute Nachricht lautet: Wir konnten im Test keine ungewöhnlichen Temperaturentwicklungen feststellen.

Trotz Volllast blieb die 870 EVO erwartungsgemäß in unserem luftgekühlten System hitzefrei und behielt im halbstündigen Stresstest mit HeavyLoad und StressMyPC bei konstanten 25 °C Betriebstemperatur. Wie gewohnt ist also auch bei dieser SATA-SSD im Vergleich zu anderen M.2-SSDs wie der Samsung 980 PRO keine zusätzliche Kühlung erforderlich.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis

Die UVP der unterschiedlichen 870-EVO-Modelle bewegen sich zwischen 39,99 Euro und 549,90 Euro.

4 TB
549,90 Euro
2 TB
269,90 Euro
1 TB
139,90 Euro
500 GB
69,90 Euro
250 GB
39,99 Euro

SATA-SSDs mit viel Speicherkapazität sind seit dem Markteinstieg der 860 EVO deutlich günstiger geworden – das 4-TB-Modell kam 2018 mit einer UVP von rund 1.560 Euro auf den Markt. Der Straßenpreis für die Samsung 860 EVO ist allerdings mittlerweile deutlich gefallen: Das Modell mit 4 TB Speicherplatz ist bereits für knapp über 450 Euro zu haben.

Verpackung (Samsung 870 EVO)

Die anderen Modelle der 860 EVO liegen hingegen näher an der UVP der 870 EVO: 2 TB kosten rund 236 Euro, 1 TB gibt es für knapp 110 Euro, 500 GB sind für 59 Euro zu haben und 250 GB könnt ihr aktuell für rund 39 Euro erwerben. Dementsprechend lohnt sich preislich zum Release der 870 EVO wahrscheinlich vor allem die Modelle mit wenig Speicherkapazität.

Gemessen daran, dass die Preise der 860 EVO direkt nach Markteinstieg schnell gefallen sind, erwarten wir, dass die Preisentwicklung bei der 870 EVO ähnlich verläuft. Wer die neue SATA-SSD zum gleichen oder kaum teureren Preis als das Vorgängermodell mit derselben Kapazität kaufen kann, sollte definitiv zuschlagen. Ein deutlicher Aufpreis lohnt sich allerdings nicht.

Die 870 EVO empfiehlt sich daher für alle PC-Nutzer, die eine Rundum-sorglos-SATA-SSD suchen.

Fazit: Samsung bewirbt die 870 EVO SATA-SSD als »definitive SSD für jeden Bedarf«. Dieses Werbeversprechen zeigt, an welche Zielgruppe sich Samsung mit der neuen Festplatte richtet – und unser Test kommt zum selben Ergebnis. Samsung liefert mit der 870 EVO ein kleines, aber feines Upgrade für die 860 EVO.

Dass der Leistungsunterschied im Vergleich zur 860 EVO sehr gering ausfällt, liegt unter anderem daran, dass die Hersteller in Sachen Geschwindigkeit das Limit der SATA-Schnittstelle bereits ausgereizt haben. Signifikante Fortschritte dürfen wir also hier nicht mehr erwarten.

Deshalb spielt die Leistung der 870 EVO beim Neukauf einer SSD eine eher untergeordnete Rolle. Stattdessen punktet Samsung wie schon bei der 860 EVO mit einem günstigen Preis und einer hohen Garantiezeit von fünf Jahren – ein Alleinstellungsmerkmal am SSD-Markt. Die 870 EVO empfiehlt sich daher für alle PC-Nutzer, die eine Rundum-sorglos-SATA-SSD suchen.

Je nachdem, wie sich die Preise der 870 EVO im Vergleich zur 860 EVO einpendeln, solltet ihr euch die 870 EVO zulegen, sofern ihr eine SATA-SSD mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sucht. Wer hingegen mehr Geld ausgeben kann und Wert auf maximale Geschwindigkeit legt, kann sich die von uns ebenfalls getestete 980 PRO mit M.2 V-NAND ansehen.