Key Art (Horizon Zero Dawn)

Sind die Tage der PlayStation-exklusiven Spiele gezählt? Zu diesem Eindruck könnten zumindest Leser von Sonys Corporate Report 2020 kommen. Der Konzern erklärt dort, dass man plane, »die Ausweitung unserer 1st-Party-Titel auf die PC-Plattform zu prüfen, um ein weiteres Wachstum unserer Rentabilität zu fördern«.

Damit bleibt Sony zwar vage, wie stark diese Ausweitung wirklich ausfallen könnte. Also, wie viele der PS4- und künftig auch PS5-exklusiven Titel auch auf dem PC erscheinen. Allerdings deutet sich damit ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel an.

Schließlich ist Sony bislang dafür bekannt, im Wettbewerb mit der Microsoft Xbox zahlreiche Spiele extra nur für PlayStation herauszubringen, um Kunden zum Kauf einer Konsole zu bewegen. Offenbar will Sony nun herausfinden, ob der potenzielle Gewinn bei einem PC-Release größer ist als der mögliche Verlust an Exklusivität.

Dass sich bei Sony etwas ändert, erlebten PC-Spieler erst kürzlich, als das zuvor seit 2017 PS4-exklusive Horizon Zero Dawn am 7. August 2020 auch auf Steam und im Epic Games Store erschien. Im Lichte der neuerlichen Meldung kann man den Release als Vorstoß Sonys betrachten, um das Potenzial auf dem PC zu sondieren.

In den Jahren zuvor hatte sich Sony eher den Ruf geschaffen, dem Aufweichen der Plattform-Grenzen kritisch gegenüberzustehen. Wir sprechen von Crossplay, also dem Spielen quer über mehrere Systeme, wie etwa Xbox, PlayStation und PC. Sony weigerte sich zunächst, Crossplay zu unterstützen. Konkurrent Xbox dagegen hatte Crossplay ermöglicht, etwa beim Auto-Fußballspiel Rocket League.

Schließlich lenkte Sony aber ein und ermöglichte PS4-Spielern ebenfalls, in einigen Spielen mit Freunden zusammenzuspielen, die eine Xbox besitzen. Als einer der größten Multiplayer-Spiele, die Crossplay über alle Release-Plattformen hinweg unterstützen, seien der Mehrspieler-Teil von Call of Duty: Modern Warfare sowie das anhängige Battle Royale Warzone genannt.