Schräg von vorne (Teufel Cage)

Gleich vorweg: Ich habe noch nie ein derart bequemes Headset getragen und das soll was heißen. In meinen 20 Jahren als Redakteur musste ich nämlich schon sehr viele Headsets testen. Ich schreibe »musste«, weil ich eigentlich kein Freund davon bin. Die leichten, halb offenen Headsets klingen zu dünn und die schweren, geschlossenen Teile klingen gut, sind aber gerade im Sommer ziemlich schweißtreibend. Wer möchte schon freiwillig bei 35 °C mit Ohrenwärmern vor dem Bildschirm sitzen?

Dieses Headset ist wie eine Couch für die Ohren.

Das Teufel Cage umschließt die Spielerohren zwar auch komplett, aber der gebotene Komfort erreicht dabei geradezu Lieblingssofadimensionen. Dieses Headset ist wie eine Couch für die Ohren.

In dieser Hinsicht fand ich bisher das Sennheiser PC 363D unerreicht, aber Teufels Cage ist tatsächlich noch bequemer. Obwohl ich einen Riesenbollerschädel und mit vielen Kopfhörern Probleme habe, sitzt das Teil wie angegossen. Es schmiegt sich an und sitzt fest, aber eben nicht zu fest. Der Anpressdruck ist perfekt und der großzügig bemessene Verstellbereich sorgt für maximale Schädelkompatibilität. Selbst nach stundenlangen Zock-Sessions entsteht kein unangenehmes Druckgefühl. Es mag blöd klingen, aber dieses Headset fühlt sich angenehmer an, als kein Headset zu tragen.

Zubehörsatz (Teufel Cage)

Deshalb passt der Name »Cage« überhaupt nicht zum Produkt – zumindest meiner Meinung nach. Bei »Cage« denke ich an Knastinsassen oder an arme Großkatzen, die in der Doku Tiger King in Käfigen dahinvegetieren. Ich bringe den Begriff Cage (Käfig) jedenfalls nicht mit einem superbequemen und wohlklingenden Gaming-Headset in Verbindung. Vielleicht soll uns der Sound ja gefangen nehmen? Ich habe bei Teufel nachgefragt und folgende Antwort erhalten:

»Viele Headsets wirken wenig vertrauenerweckend. Wir wollten ein langlebiges Produkt bauen, mit Komponenten aus Gunmetal-Alu und flexiblem Federstahl.«

Das Headset heißt also Cage, weil es so robust ist wie ein Käfig. Damit wäre das geklärt.

Erstklassige Konstruktion

Material und Verarbeitung wissen jedenfalls zu gefallen und dort, wo es drauf ankommt, ist die Konstruktion erstklassig. Der Kopfbügel ist sehr flexibel, lässt sich komplett verdrehen und verliert dabei weder Form noch Festigkeit. Gut zu wissen, wenn man beim Spielen öfter mal ein Ohr freilegen muss, zum Beispiel, um Anrufe entgegenzunehmen. Die angenehm weichen Polster sind abnehmbar und können einfach ausgetauscht und gereinigt werden. Dasselbe gilt für die angenehm langen Kabel und das Mikrofon mit Richtcharakteristik. Ein großes Lob verdient auch der flexible Mikrofonarm, der eine optimale Positionierung gestattet, ohne zu sehr ins Sichtfeld zu drängen.

Das Mikro kann über einen Schalter an der linken Ohrmuschel stumm geschaltet werden, während auf der rechten Seite ein angenehm großer Lautstärkeregler sowie eine Multifunktionstaste untergebracht sind. Das Headset lässt sich per USB oder 3,5-Millimeter-Klinke verbinden, wobei der volle Funktionsumfang nur per USB zur Verfügung steht. In Verbindung mit der Software Teufel Audio Center könnt ihr Klangprofile wählen, Chat- und Mikrofonlautstärke, Virtual-7.1-Surround-Sound sowie die Multifunktionstaste anpassen. Mac-User und Konsolenspieler müssen ohne die Vorteile der PC-Software leben.

Knackiger Sound

Das Teufel-Cage-Gaming-Headset zeichnet ein sehr rundes und zugleich präzises Klangbild. Der Sound ist ausgewogen, schön akzentuiert und auch die Stimmen meiner Mitspieler vernehme ich deutlich und klar. Per TAC-Software stehen dem Nutzer nicht nur unterschiedliche Presets, sondern auch ein sehr umfangreicher Equalizer zur Verfügung, sodass sich das Hörerlebnis gut personalisieren lässt. Der virtuelle Surround-Sound überzeugt ebenfalls, zumindest im Vergleich zu anderen virtuellen Lösungen. Das Cage-Headset hört sich einfach sehr gut an, ganz gleich, ob es sich um krachende Actionszenen oder ruhige Momente handelt.

Von oben (Teufel Cage)

Ich habe meine The Division 2-Mitspieler zur Sprachqualität des Mikrofons befragt und das Feedback war ausschließlich positiv. Das ist sicherlich dem integrierten Zweitmikrofon zu verdanken, welches per Echo Cancellation unangenehme Störgeräusche reduziert.

Den hohen Tragekomfort des Teufel-Cage-Gaming-Headsets kann man gar nicht genug loben.

Fazit: Als PC-Gamer bin ich absolut begeistert, aber Konsoleros sind mit maßgeschneiderten Produkten für Xbox oder PS4 besser bedient. Den hohen Tragekomfort des Teufel-Cage-Gaming-Headsets kann man gar nicht genug loben. Selbst als Brillenträger mit Riesenschädel habe ich keinerlei Probleme. Das Ding scheint sich wirklich perfekt an jeden Kopf zu schmiegen. Sound und Verarbeitung sind astrein, sämtliche Verschleißteile problemlos austauschbar. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis kann man genauso wenig meckern, zumal es mit deutlich teureren Modellen (z. B. Beyerdynamic MMX 300) mithalten kann. Bleibt nur noch die Frage: Wann kommt die kabellose Variante?

Das Teufel-Cage-Gaming-Headset ist seit dem 16. April 2020 für 169,99 € erhältlich.