Brettspiele boomen. 50 Millionen analoge Spiele werden mittlerweile jährlich in Deutschland verkauft. Doch bei Tausenden neuen Spielen im Jahr stellt sich schon die Frage: Welche dieser vielen Neuerscheinungen sind eigentlich besonders gut geeignet für unsere Spielgruppe? Wir stellen vier moderne Klassiker vor, die in jede gut sortierte Spielesammlung gehören.
Just One
Eines dieser Top-Spiele ist das aktuelle Spiel des Jahres namens Just One. Hier werden Begriffe umschrieben, aber anders als sonst: Bis zu sieben Spieler agieren zusammen und versuchen gemeinsam, den eigenen Highscore zu knacken. Das ist schon mal gut für die Stimmung.
Jeweils eine Person muss einen Begriff erraten, den alle anderen kennen. Die Hinweisgeber schreiben je ein Wort auf, das weiterhelfen soll. Soll also »Sonnenschirm« erraten werden, könnte man »Strand«, »Schatten« und »Sommer« als Hinweis aufschreiben und der Rater hätte gute Chancen beim Knobeln. Der Haken an der Sache: Doppelte Hinweise werden dem Rater nicht gezeigt. Man darf also nicht allzu offensichtliche Hinweise nehmen. Ist man allerdings zu kreativ, könnte man den Rater verwirren.
Das Partyspiel Just One ist somit eine ziemlich lustige Gratwanderung und besonders durch seine Einfachheit absolut genial.
Codenames
Ein Spiel, das zwar nur drei Jahre älter ist, aber bereits heute als Spiele-Klassiker gilt, ist Codenames – das Spiel des Jahres 2016.
Hier treten zwei Teams gegeneinander an und versuchen, jeweils acht Begriffe von 25 ausliegenden zu identifizieren (etwa »Gras«, »Lotterie«, »Berlin«). Ein Teamleiter kennt die gesuchten Begriffe und darf sie umschreiben, allerdings – und das ist der Clou – nur mit einem Wort und einer Zahl, wobei die Zahl angibt, auf wie viele der gesuchten Begriffe das genannte Wort zutrifft.
Um zu gewinnen, muss man über die Bande denken, sodass »Irland: 2« die Wörter »Schaf« und »Kobold« beschreiben kann und »Rendezvous: 3« vielleicht »Kino«, »Kerze« und »Pumps« … oder »Limousine« oder »Ring« – wer weiß das schon so genau.
Codenames ist ein sehr aufregendes Spiel für kreative Um-die-Ecke-Denker.
Dixit
Mit Dixit, natürlich ebenfalls ein Spiel des Jahres (2010), steht ein moderner Klassiker bereit, bei dem es darum geht, traumhaft schön bebilderte Karten einzusetzen.
In jeder Runde gibt es eine Person, die ein Thema (etwa »Silvesterfeier« oder »Letztens im Karneval«) vorgibt und eine passende eigene Bildkarte in die Mitte legt. Alle anderen Spieler suchen jetzt aus ihren Bildkarten etwas aus, was zum Thema passt. Dann werden alle Karten aufgedeckt und es wird geschaut, welche Karten von den meisten Spielern für die besten gehalten werden.
Dixit setzt eurer Kreativität keine Grenzen und belohnt die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzudenken.
Carcassonne
Das vierte Spiel im Bunde hat den Preis Spiel des Jahres bereits 2001 gewonnen. Die Rede ist natürlich von Carcassonne – dem bekanntesten Plättchenlegen-Spiel überhaupt, das ein ganzes Genre begründet hat.
Basierend auf Regeln, die selbst Siebenjährige in ein paar Minuten verstanden haben, entwickelt sich Carcassonne zu einer super-spannenden Punktejagd. Ganz nebenbei entsteht ein riesiges Spielfeld, an dem alle gemeinsam herumpuzzeln.
Dabei ist Carcassonne eines der wenigen Spiele, das man sowohl ganz entspannt nach dem Abendessen mit den Liebsten als auch hochkompetitiv auf internationalen Turnieren zocken kann.
Mit den hier vorgestellten modernen Klassikern macht ihr alles richtig und schenkt euren Liebsten viele Stunden großartige Unterhaltung. Und wenn man die Spiele schon alle besitzt? Dann gibt es eine ganze Reihe an Versionen der bekannten Spiele.
Eines der besten ist Codenames Duett, welches das Original an einer entscheidenden Stelle verbessert: Es ist ein brillantes Zwei-Personen-Spiel. Zwei Spieler geben sich bei Codenames Duett im Wechsel Tipps und erraten Wörter, die in einem fünf mal fünf Karten großen Raster ausliegen, allerdings sehen die beiden Spieler jeweils nur einen Teil der zu erratenen Begriffe, sodass man kooperieren muss.
Duett funktioniert tadellos und ist ein tolles Spiel für Paare. Aber das beste ist ein Nebeneffekt: Duett geht auch gut in großen Gruppen. Die beiden Gruppen geben sich dabei gegenseitig Hinweise. Und weil alle Mitglieder einer Gruppe gleichzeitig »Tippgeber« sind, kommt immer jemandem eine gute Idee und es gibt kaum Spielpausen – ein Effekt, der Duett zu einem echten Geheimtipp macht.