Von vorne (Joker)

Der ikonische Clown wird von Joaquin Phoenix verkörpert. Regie führt Todd Phillips, welcher bereits große Erfolge mit lockeren Komödien à la Starsky & Hutch oder auch Hangover feiern konnte. Mit Joker ist Phillips jetzt also in die düstere Welt von DC eingetaucht – und allem Anschein nach ist ihm dieser Genre-Wechsel mit Bravour gelungen.

(K)eine Comicverfilmung

Der Film ist keine klassische Comicverfilmung. Auf Kinobesucher wartet eine sozialkritische und düstere Charakterstudie ganz ohne Aliens und städtezerstörende Action. Joker wurde mit einem für Hollywoodverhältnisse recht überschaubaren Budget von 55 Millionen Dollar realisiert und richtet sich klar an das ältere Publikum: In den USA hat der Film ein R-Rating erhalten, somit dürfen Zuschauer unter 17 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen in den Film. In Deutschland kann man mit einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren rechnen.

Lobeshymnen

Seit der Streifen vor wenigen Tagen bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte, überschlagen sich die Kritiker mit Lob. Am Ende der Vorführung gab es satte acht Minuten lang Standing Ovations. Das Medienecho ist fast durchweg positiv.

Kritiker feiern die Intensität der Leidensgeschichte des wohl bekanntesten Batman-Bösewichts sowie dessen meisterlich erzählten Absturz in den Wahnsinn. Viele sind sich einig, dass mit Joker einer der besten Filme des Jahres über die Leinwand flimmert – selbst Vergleiche zu Klassikern wie Taxi Driver und A Clockwork Orange werden gezogen.

Plakat (Joker)

Auch auf IMDb.com hat der Film bereits über 8.400 Publikumsbewertungen gesammelt und steht aktuell bei einer unglaublichen Bewertung von 9,6. Wobei man davon ausgehen darf, dass dieser Wert nach dem internationalen Kinostart sicherlich noch etwas nach unten korrigiert wird.

Pressestimmen

Time Out – 5/5

Eine wahrhaft albtraumhafte Vision des Kapitalismus der späten Ära – wahrscheinlich der beste sozialkritische Horrorfilm seit Get Out – und Joaquin Phoenix ist fesselnd in dem Film.

Spiegel Online

Ohnehin vergisst man bis ganz kurz vor Schluss, dass man einen Comicfilm schaut. Das Skript basiert zwar angeblich lose auf dem Batman-Klassiker The Killing Joke von Alan Moore, aber die eigentliche DNA dieses Jokers ist Martin Scorseses Kino der Siebzigerjahre und frühen Achtziger. The King of Comedy und vor allem Taxi Driver dienen als Blaupause für eine Hommage, die ihre Vorbilder jedoch nie aufdringlich zitiert, sondern in einem ruhigen Fluss konzentrierter Szenen und Bilder liebevoll zelebriert.

Empire – 100/100

Kühn, verheerend und wunderschön: Todd Phillips und Joaquin Phoenix haben nicht nur einen der berühmtesten Bösewichte der Kinogeschichte neu erfunden, sondern auch den Comicfilm selbst.

Guardian – 100/100

Was für ein herrlich gewagter und explosiver Film Joker doch ist. Es ist eine Geschichte, welche fast so verdreht ist, wie dessen Mann in der Mitte – voller Ideen und der Tendenz zur Anarchie.

Forbes

Wenn dies tatsächlich der einzige Film ist, in dem Phoenix’ Joker vorkommt, sollten wir dankbar sein, ihn zu haben. Joker ist eins der wahren Meisterwerke des Superheldenkinos und eine der größten Errungenschaften des Jahres 2019.

Goldjunge in Sicht

Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Film ein heißer Anwärter für die diesjährigen Oscars ist. Eine Nominierung für Hauptdarsteller Joachim Phoenix gilt als sicher. Nach Gladiator, Walk The Line und The Master wäre dies bereits seine vierte Nominierung.

Neben der beeindruckenden Performance könnte auch der starke Gewichtsverlust für einen Oscar sprechen. Ganze 23 Kilo hat der Schauspieler für die Rolle des Bösewichts abgenommen und eine derartig extreme Verwandlung wurde bisher von der Academy gerne belohnt.

Joker startet am 10. Oktober 2019 in den deutschen Kinos.