Ninja
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Auf dem Höhepunkt der Fortnite-Popularität soll Ninja mit Streaming und Sponsoring monatlich rund 500.000 US-Dollar verdient haben. Aufgrund seines stagnierenden Wachstums hat er allerdings schon länger den Wunsch geäußert, seine Karriere über Fortnite hinaus zu erweitern.

Die Ankündigung des Wechsels kam dennoch überraschend und schlug hohe Wellen sowohl in der Streaming-Community als auch in der Medienlandschaft.

Auch Twitch hat sich zum Verlust ihres größten Streamers geäußert:

»Wir haben es geliebt, Ninja über die Jahre bei Twitch zuzusehen! Wir wünschen ihm alles Gute bei seinen zukünftigen Plänen.«

Ein gelungener Wechsel

Seit seinem Start im Januar 2016 hatte Mixer bisher Schwierigkeiten, genügend Zuschauer auf der Plattform zu versammeln. Während Twitch mit einem Marktanteil von 72 % quasi das Monopol hält, konnte Microsofts Streaming-Plattform gerade einmal verschwindend geringe 3 % vorweisen – zu wenig, um Top-Streamer von Twitch und YouTube wegzulocken.

Dies könnte sich allerdings nun schlagartig ändern. Weniger als 24 Stunden nach der Ankündigung von Ninja, belegte die Mixer-App in Apples App Store bereits den begehrten Platz an der Spitze.

Auch wenn Benutzer Ninjas Mixer-Account im Rahmen einer Aktion noch kostenlos abonnieren können, sind dessen eine Million aktive Subscriber (Stand: 7. August 2019) durchaus beachtlich. Nicht minder beeindruckend sind die 3,8 Millionen Zugriffe, welche Ninja bei seinen Premiere-Sendungen rund um das Lollapalooza-Festival auf den noch frischen Mixer-Account erreichte. Zwischenzeitlich schauten ganze 60.000 bis 100.000 Zuschauer gleichzeitig den Stream.

Geld regiert die Welt

Es kann davon ausgegangen werden, dass Microsoft eine ziemlich hohe Summe investiert hat, um den Streamer von Twitch loszueisen. Rund 30 bis 50 Millionen US-Dollar soll sich Microsoft die Partnerschaft angeblich kosten lassen haben – vollgemerkt für eine vermutlich dreijährige Exklusivität. Andere Gerüchte, befeuert durch den YouTuber Daniel »Keemstar« Keem, halten sogar eine Summe von 100 Millionen Dollar für realistischer.

Die Annahme liegt nahe, dass Microsoft Ninja nicht alleine als Botschafter für Mixer, sondern für die gesamte nächste Konsolengeneration und Halo Infinite vorgesehen hat. Dies macht insbesondere Sinn, da Ninjas Wurzeln bei Halo liegen – schließlich begann seine Karriere ursprünglich als Profi-Halo-Spieler.

Alles deutet darauf hin, dass der Wechsel von Ninja genau der richtige Schritt für Mixer war, um im stetig wachsenden Streaming-Markt nicht an Bedeutung zu verlieren und zu einem echten Konkurrenten von Twitch aufzusteigen. Und so könnten sich die investierten Millionen am Ende gar als Schnäppchen erweisen.