Wie vor ein paar Wochen berichtet, sind Fabulantica, Go Gecko Go! und Tal der Wikinger in diesem Jahr für das »Kinderspiel des Jahres 2019« nominiert. Der Preis soll Verbraucher auf besonders gute Spiele aufmerksam machen und bei Hunderten Neuerscheinungen im Spielejahr als Orientierungshilfe dienen.
Da die drei Logos des Vereins »Spiel des Jahres« (für SdJ, Kennerspiel des Jahres und Kinderspiel des Jahres) sich großer Bekanntheit erfreuen und als Qualitätssiegel gelten, darf sich der Gewinner-Verlag auf zigtausende verkaufte Spiele einstellen. Doch, worum geht es bei den Spielen überhaupt und welches sollte unserer Meinung nach gewinnen?
Fabulantica
Fabulantica ist ein Abenteuerspiel, bei dem wir eine fabelhafte Welt bereisen und versuchen, die verschollenen Bewohner des Reichs zu finden. Diese sind nämlich dank eines missglückten Zaubers im ganzen Land verstreut worden und verstecken sich jetzt unter den zwölf Türmen des Spiels. Es geht also darum, sich zu merken, wer sich wo versteckt und zu diesen Orten zu reisen. Das ist zwar nichts ganz Neues, doch wurde Fabulantica so liebevoll und hochwertig umgesetzt, dass sich die kleinen Reisenden wirklich wie in einem kindgerechten Abenteuerfilm vorkommen.
Go Gecko Go!
Jeder Spieler schickt ein Viererteam bestehend aus Krokodil, Schildkröte, Frosch und Gecko ins Rennen. Es geht darum, alle vier im eigenen Flusslauf zuerst ins Ziel zu manövrieren. Dabei wird sowohl gewürfelt als auch geschoben, da der Fluss aus einer langen Reihe an Plättchen besteht, die sich (ähnlich wie bei Das verrückte Labyrinth) verschieben lassen. Zudem dürfen kleinere Tiere auf größeren reiten. Aber Vorsicht: Man muss noch unter Brücken hindurchpassen, sonst werden die oberen Tiere abgeworfen. Go Gecko Go! ist ein klassisches Rennspiel, das sich die Kinder nach und nach aneignen. Es gibt nämlich einige Tricks, die man anwenden kann und gerade für Kleinere nicht sofort ersichtlich sind. Das ist sehr spannend und macht auch Erwachsenen Spaß.
Tal der Wikinger
Bei den Wikingern findet ein ungewöhnlicher Wettstreit statt: das Fässerkegeln. Mit einem Schubser wird eine Plastikkugel übers Spielbrett gekegelt und je nachdem, welche Farben die Fässer haben, die umfallen, rücken die Spieler auf einer Stegleiste vorwärts. Sobald jemand vom Steg fällt, wird eine Wertung ausgelöst und es werden Goldmünzen verteilt. Manchmal darf man auch andere beklauen, was Kinder diebisch freuen kann – oder verärgern, wenn sie selbst bestohlen werden. Tal der Wikinger klingt wie ein reines Geschicklichkeitsspiel. Doch so ist es nicht. Es gibt genügend Elemente, mit denen man den Ausgang der Partie beeinflussen kann. Eigentlich ist fast schon zu viel los, denn richtig flüssig spielt sich Tal der Wikinger nicht runter, dafür gibt es zu viele Kleinigkeiten zu beachten.
Fazit: Welches Spiel wird »Kinderspiel des Jahres 2019«? Zunächst einmal sollten wir festhalten, dass alle drei nominierten Spiele mit tollem Material überzeugen und super kindgerecht designt sind. Kinder werden durch die schöne Gestaltung regelrecht zum Spielen aufgefordert. Alle nominierten Spiele sind laut Verlagsangaben ab sechs Jahren. Doch etwas jüngere, aufgeweckte Kinder können auch schon mitspielen. Es dauert bei den Kleinen vielleicht allerdings etwas länger, bis sie die Spielmechaniken komplett durchschauen.
Fabulantica und Go Gecko Go! haben uns und die kleinen Mitspieler auch spielerisch voll überzeugt. Beide Spiele sind spannende Wettstreite – jeweils mit sehr unterschiedlichen Gimmicks und Kniffen. Leider gibt es bei Go Gecko Go! einige kleine Unklarheiten in der Spielregel. Das gibt einen Mini-Abzug in der B-Note … Tal der Wikinger fiel in den Testrunden dagegen etwas ab. Es ist gar nicht ganz klar, was dort überhaupt los ist. Das Thema wirkt arg konstruiert. Was tun die Wikinger eigentlich und wie hängt alles miteinander zusammen?
Und wer gewinnt jetzt? Die Kinder sind sich einig: Go Gecko Go! ist ihr Liebling, das geht richtig schön flüssig von der Hand. Dem schließen wir uns an. Also: Am Montag wird Go Gecko Go! zum »Kinderspiel des Jahres 2019« gekürt, ganz knapp vor Fabulantica.