Artwork (Bumblebee)

Egal ob in Filmen, Spielen oder als Haushaltshilfe, jede Form von mechanischen Lebewesen hat es mir angetan. Doch nach einer kurzen Besprechung war klar, meine Besessenheit von Robotern kann kaum jemand so richtig nachvollziehen und erst recht nicht niederschreiben. Daher habe ich mich entschlossenen selber in Worte zu fassen, warum in jedem Film, Spiel und Haushalt ein Roboter gehört.

Liebe auf den ersten Blick

Um zu verstehen, warum Roboter mir so ans Herz gewachsen sind, muss ich zehn Jahren zurückblicken – zurück zum Sommer 2009, auf ein Kino-Date mit meinem jetzigen Mann. Im Kinosaal flimmerte Transformers – Die Rache über die Leinwand und ich war einfach hin und weg – vom Film und besonders natürlich von Optimus Prime. Ich kannte den ersten Film nicht und auch ansonsten hatte ich bis dato einen großen Bogen um das Popcornkino gemacht. Was zum Teil sicherlich in meiner Kindheit, ganz ohne Fernseher und den typischen Kinderserien, begründet ist. Gerade deswegen konnte der Streifen mein unerfahrenes Ich wahrscheinlich deutlich mehr beeindrucken als er es eigentlich sollte. Schließlich bezeichnete selbst der, nicht unbedingt für Oscar-reife Filme bekannte, Regisseur Michael Bay sein Werk später als »Mist«.

Artwork (Pacific Rim)

Natürlich konnte mein Mann nicht wissen, was er mit seiner date-untypischen Filmwahl angerichtet hat: Direkt nach dem Kinobesuch wurde sofort der durchaus gelungenen erste Film der Reihe nachgeholt – die Büchse der Pandora war geöffnet. Seitdem schaue und spiele ich alles, was mit einem meiner Freunde aus Metall glänzen kann.

Die letzte Hoffnung der Menschheit

Beispiele gibt es genug: Ob nun GLaDOS in Portal, T-800 aus Terminator, HK-47 in Star Wars: Knights of the Old Republic, Baymax aus Big Hero 6, WALL·E, C-3PO und R2-D2 aus Star Wars, TARS aus Interstellar, Sonny aus I, Robot, die Replikanten aus Blade Runner, Marvin aus Per Anhalter durch die Galaxis, Ava aus Ex Machina, die Cybermen aus Doctor Who, oder auch RoboCop. Ins Herz geschlossen habe ich sie alle!

Malika mit Roboter (Tokyo)

Vielleicht habe ich tatsächlich eines Tages einen besten Freund aus Metall.

Einen Höhepunkt der letzten Jahre markiert für mich das bildgewaltige Action-Fest Pacific Rim: Die Menschheit wird von gigantischen Unterwassermonstern angegriffen und die letzte Hoffnung ruht »natürlich« in haushohen Robotern. Das visuelle Glanzstück versucht erst gar nicht, mit einer komplexen Geschichte zu glänzen, sondern konzentriert sich voll und ganz auf die Atmosphäre und das Jaeger-gegen-Kaiju-Setting. Und wer erinnert sich nicht an die grandiose »Today, we are canceling the apocalypse!«-Rede von Idris Elba?

Nicht ganz so gewaltig, aber dennoch ganz weit oben in meiner Liste befindet sich der Rocky-mit-Robotern-Film Real Steel samt Box-Roboter Atom. Ja, die eher klassische Vater-Sohn-Geschichte ist etwas kitschig. Trotzdem bedient der Streifen bei mir genau die richtigen Knöpfe und wenn Atom bei den Boxkämpfen auseinandergenommen wir, dann fiebere ich mehr mit, als bei Rocky. Der Streifen zeigt bei mir, auch nach wiederholtem schauen, keine Abnutzungserscheinungen und konnte mir schon diverse Bus- und Zugfahrten verschönern.

Natürlich sind Roboter auch aus Spielen längst nicht mehr wegzudenken. Ein besonders unterhaltsames Exemplar finden Spieler in Borderlands. Der exzentrische Roboter Claptrap weiß zu polarisieren: Für viele ist er das Beste, für andere das Nervigste am Spiel. Für mich passt der schrullige, tanzende und beatboxende Roboter einfach perfekt zu Borderlands und trägt alleine, einen großen Teil zum Unterhaltungswert des Spiels bei.

Wann bekomme ich jetzt meinen Eigenen?

Was mich im am meisten an Robotern fasziniert ist wohl ihre oft schier unendliche Loyalität zu ihren Begleitern. Denn niemals würde WALL·E seine EVE verlassen oder Optimus Prime seinen Gefährten die Treue brechen.

Mir ist durchaus bewusst, dass die Roboter an die ich mein Herz verloren habe, nur ein Produkt von teilweise eher durchwachsenen Hollywood-Produktionen sind. Dennoch ein Roboter macht für mich alles besser, sei es Film oder Spiel. Und wer weiß, vielleicht habe ich tatsächlich eines Tages einen besten Freund aus Metall, auch wenn es ein Pflegeroboter, wie aus Robot und Frank, ist – nur hoffentlich dann ohne die kriminellen Elemente.