Ryuji Sakamoto tanzt mit Haru Okumura (Persona 5: Dancing in Starlight)
Die große Bühne wartet nur darauf, mit coolen Musikstücken und einem mindestens so guten Tanz erobert zu werden

Mit den Rhythmusgames zu den verschiedenen Persona-Spielen möchte Atlus nun auch Europa im Sturm erobern. Moment mal – Persona? Wenn bei euch jetzt im Kopf auch etwas klingelt, habt ihr recht: Bereits im letzten Jahr ist der aktuelle Titel der Hauptreihe, Persona 5, bei uns in Deutschland erschienen. Das JRPG lässt die Spieler in die Rolle des Anführers der Phantom Thiefes schlüpfen und das Böse bekämpfen. Ganz typisch für ein japanisches Rollenspiel eben. Tagsüber spielen die Persona-Games üblicherweise in der Schule und Freizeit mit den Freunden, während es in der Nacht auf Verbrecherjagt geht. In farbenfrohen Dungeons kämpfen Personas gegeneinander und leveln auf, erhalten neue Fähigkeiten und verschmelzen auf Wunsch sogar miteinander, indem sie beispielsweise zeitgleich von einer Guillotine geköpft werden. Definitiv ein Nischenspiel!

Davon heben sich die am 11. Dezember 2018 erscheinenden Persona-Dancing-Games erheblich ab. Ihr könnt euch zwischen zwei verschiedenen Versionen entscheiden oder nehmt gleich den Doppelpack und erhaltet ein drittes Spiel dazu. Jedes der drei Games bezieht sich thematisch auf einen Teil des Franchises und beinhaltet entsprechende Charaktere.

Erst eine Show abliefern und dann alles vergessen

Wie es sich vom Namen bereits ableiten lässt, hat die Persona Endless Night Collection etwas mit Musik und Tanz zutun. Anstatt tief zu schlafen und am nächsten Morgen ausgeruht zu erwachen, finden sich die Charaktere in einer Art Traumwelt wieder. Damit grenzen die Macher die Rhythmusgames klar von der Hauptreihe ab. Hier sind sie Teilnehmer eines großen Balls, auf dessen Tanzfläche sie eine gute Figur machen sollen. Wie im Märchen werden die Erinnerungen daran erlöschen, sobald das Spiel zu Ende und der Traum ausgeträumt ist.

Solltet ihr jetzt die Stirn runzeln und etwas fragend drein schauen, habt ihr etwas mit den Charakteren im Spiel gemeinsam. Macht euch locker, es ist ein Traum und damit ist schließlich Alles möglich! Die große Bühne wartet nur darauf, mit coolen Musikstücken und einem mindestens so guten Tanz erobert zu werden, bevor die Erinnerungen daran am nächsten Morgen völlig verschwinden. Während ihr im Trainingsraum die Basics lernen könnt, geht es ein Stück weiter schon ans Eingemachte. Also sucht euch euren Lieblingssong aus und schon kann die Party starten.

Schwingt die virtuellen Hüften

Um der Star auf der Tanzfläche zu werden, muss das Schwierigkeitslevel und ein Song ausgesucht werden. Im Laufe des Spiels schaltet ihr weitere Lieder und Remix-Versionen der Musikstücke frei. Zu jedem Lied gehört ein Charakter, der noch kurz eingekleidet werden kann, bevor es auch schon auf die Bühne geht. Die ersten Töne werden gespielt: Völlige Konzentration. Es sieht ganz einfach aus, wie die bunten Tasten so über den Bildschirm fliegen und nur im richtigen Moment aktiviert werden müssen, um im Takt zu tanzen. Doch weit gefehlt: Hier ist Schnelligkeit und im besten Fall peripheres Sehen angesagt. Wer das, so wie ich, nicht besonders gut beherrscht, vergeigt die ersten Performances gnadenlos. Aber keine Sorge! Man groovt sich ein und hat schon bald den Drahtseilakt zwischen dem hochkonzentrierten Starren auf den Bildschirm, dem Knöpfchendrücken und dem Tanzen auf dem Sofa raus, weil die Musik einen mitgerissen hat. Wer besonders gut spielt, füllt eine Fever-Leiste und ruft einen zweiten Charakter auf die Bühne, um gemeinsam zu tanzen und sich mit jubelnden Sprüchen zu motivieren. Aber lasst euch davon nicht zu sehr ablenken, sonst müsst ihr das Level gleich nochmal von vorn spielen.

Drei ziemlich ähnliche Partys mit verdammt guter Musik

Wenn ihr euch einfach nicht entscheiden könnt, welche Geschichte ihr zuerst erleben wollt, hier ein Tipp: Nehmt das Game, das ihr von den JRPGs am allerliebsten gespielt habt. Denn die Grundstory ist in allein drei Versionen nahezu identisch. Die Charaktere wachen in einer Parallelwelt auf und sollen auf einem Ball tanzen, ehe die Amnesie einsetzt. Die Musikstücke selbst sind aus den jeweiligen Persona-Spielen übernommen und erinnern dabei an die Kämpfe, Schlüsselsequenzen und sogar den Abspann. Mit der Zeit könnt ihr einzelne Storyschnipsel erspielen, die in Zwischensequenzen die beliebten Charaktere zeigen und kleine Backroundstorys erzählen. Hier geht Nichts zu sehr in die Tiefe, erinnert aber oft an die schönen Spielstunden im dazugehörigen JRPG.