Die 10 besten Games des Jahres

Tetris Effect

Wie beschreibe ich »Tetris Effect« am einfachsten? Stellt euch einfach den smarten Avengers-Milliardär Tony Stark vor, der sich in den unglaublichen Iron Man verwandelt, sobald er in seinen futuristischen High-Tech-Anzug steigt. Genauso verhält es sich mit dem Oldie Tetris, der in ein futuristisches Gewand schlüpft und sich dadurch in das unglaublich geile »Tetris Effect« verwandelt. Das altgediente Klötzchen-Puzzle wird zu einem audio-visuellen Mindfuck der Sonderklasse – vor allem, wenn man die VR-Version zockt. Es fühlt sich an, als hätte jemand die Wirkung von Crack und Feuerwerkskörpern kombiniert und anschließend digitalisiert. Mit jeder neuen Stufe begibt man sich tiefer in einen seltsamen Zustand, der von Euphorie und extremer Befriedigung geprägt ist.

Fazit: »Tetris Effect« ist eine bewusstseinserweiternde Erfahrung, die man nicht in Worte fassen kann.

Red Dead Redemption 2

Es ist das nervigste und gleichzeitig beste Spiel des Jahres. Wie kann es das beste Spiel des Jahres sein, wenn mir so viele Aspekte von RDR2 extrem auf den Senkel gehen? Zum Beispiel, dass man nonstop auf die X-, beziehungsweise A-Taste hämmert, weil sich die Spielfigur immer zu langsam fortbewegt. Außerdem ist alles an diesem Spiel viel zu umständlich: Angefangen bei der inkohärenten Steuerung, über das überkomplizierte Item-Management, bis hin zur unkomfortabelsten Schnellreisefunktion aller Zeiten. Da möchte man die Entwickler am liebsten bei den Schultern packen und heftig schütteln, um sie zur Besinnung zu bringen. Doch all diese Mankos verblassen, sobald ich an die wundervolle Spielwelt denke. Ja, die Welt von »Assassin’s Creed: Odyssey« steckt voller Features, doch die Welt von »Red Dead Redemption 2« steckt voller Leben! Alles fühlt sich irgendwie echt und lebendig an. Ich könnte Stunden lang durch die Prärie reiten, ohne mich auch nur einen Moment zu langweilen. Hier ein seltenes Tier jagen, dort einen Banditen zur Strecke bringen und Stück für Stück die eigene Homebase aufbrezeln. Kein anderes Spiel vermochte mich dieses Jahr derart zu fesseln und vom Online-Modus, der sich aktuell noch in der Beta-Phase befindet, fange ich gar nicht erst an.

Fazit: RDR2 ist ein Meilenstein der Videospielgeschichte – nicht mehr und nicht weniger.

Into the Breach

Ich liebe Spielmechaniken, die leicht zu verstehen sind und trotzdem eine enorme Tiefe bieten. Genau in diese Kerbe schlägt das Rundenstrategie-Spiel »Into the Breach«. Es ist wie Schach, aber mit Mechs, die den Untergang der Menschheit verhindern müssen. Die Level sind nur 8 x 8 Felder groß, die Grafik scheint zweckmäßig und jeder Zug könnte das Ende bedeuten. Vor jeder Aktion wird gegrübelt und geseufzt, weil man wieder einmal feststellt, dass sich die Schlacht nicht ohne Verluste überleben lässt. Im Krieg muss man eben Opfer bringen!

Fazit: Spannend und fordernd ohne Ende. »Into the Breach« ist perfekte Rundenstrategie ohne Schnörkel.

God of War

Ich muss gestehen, dass ich die Ankündigung von »God of War« damals mit gemischten Gefühlen betrachtete. Als ich den neuen Kratos zum ersten Mal sah, mit dickem Vollbart und Axt, musste ich an Monty Pythons Holzfäller-Song, Craft-Beer und Hipster-Burger-Buden denken. Dass der Gott des Krieges von seinem Sohnemann begleitet wird, fand ich ebenfalls seltsam. Kann sich Kratos etwa keinen Babysitter leisten? Glücklicherweise waren sämtliche Bedenken nach den ersten Spielminuten verflogen. »God of War« packt dich mit seiner enormen Wucht, der bahnbrechenden Präsentation und einer wirklich guten Geschichte, die selbst härteste Knochen zu Tränen rührt. Die erweiterte »NewGame+«-Option und viele versteckte Geheimnisse belohnen mehrmaliges Durchspielen. Gäbe es »Red Dead Redemption 2« nicht, dann wäre »God of War« mein Spiel des Jahres geworden.

Fazit: »God of War« glänzt mit klassischen Action-Adventure-Tugenden und brachialem Gemetzel ohne Kompromisse.

Forza Horizon 4

»Forza Horizon 4« stimuliert das Belohnungssystem meines Gehirns im Sekundentakt. Alle paar Meter teilt mir das Spiel mit, dass ich schon wieder irgendetwas Geiles erreicht habe. Ganz gleich, ob ich nur knapp einer Karambolage entgehe, einen besonders coolen Drift hinlege oder mit Highspeed in die Radarfalle rausche. Die gigantische Map ist übersät mit Racing-Events, die man alleine oder mit Freunden absolvieren kann und der Wechsel der Jahreszeiten sorgt für zusätzliche Abwechslung. Dass ich nicht nur meine Karren tunen, sondern auch meinen Fahrer mit unterschiedlichsten Klamotten und Accessoires stylen kann, halte ich jedoch für Overkill. Andererseits ist es schon irgendwie cool, glitzernde Gummistiefel und einen riesigen Zylinder zu tragen, während man mit 200 Sachen durch kleine englische Ortschaften brettert.

Fazit: »Forza Horizon 4« ist das beste Rennspiel des Jahres. Punkt!

Subnautica

Ich stürze auf einem Planeten ab, der fast komplett von Wasser bedeckt ist. Die Unterwasserwelt steckt voller Gefahren und wirklich sicher ist es nur in meiner Rettungskapsel. Allerdings kann ich mich nicht ewig verstecken, schließlich brauche ich Trinkwasser und Nahrung. Ich erkunde die Umgebung und ziehe dabei immer größere Kreise. Dabei stoße ich auf Lebenszeichen anderer Besatzungsmitglieder, sammle Trümmer und baue neue Gerätschaften, die mein Überleben in der fremden Welt sichern. Anfangs setze ich mich mit einem popeligen Messer zur Wehr und befinde mich am unteren Ende der Nahrungskette. Schritt für Schritt verbessern sich meine Situation und die Ausrüstung. Die zahlreichen Unterwassermonster werden von Jägern zu Gejagten und langsam komme ich den Geheimnissen des Planeten auf die Spur. Ich versinke (im wahrsten Sinne des Wortes) in der dichten Atmosphäre von Subnautica und frage mich dabei immer wieder, was mich wohl am tiefsten Punkt der Ozeanwelt erwartet …

Fazit: Subnautica ist ein absolutes Survival-Meisterwerk und baut eine dichte Stimmung auf, die mit keinem anderen Titel vergleichbar ist.

Destiny 2: Forsaken

»Destiny 2« polarisiert. Die einen sind der Meinung, dass es sich nicht genug vom Vorgänger unterscheidet und die anderen jammern, weil sie Features des Vorgängers vermissen. Paradox? Schon irgendwie. Zumal »Destiny 1« zum Release alles andere als perfekt war. Richtig geil wurde es ja erst durch Add-ons wie »The Taken King«. Damit wären wir auch schon bei Forsaken, das die »Destiny 2«-Gesamterfahrung wirklich krass verbessert. Es punktet mit zahlreichen Herausforderungen und Aufgaben, die selbst Extremzocker dauerhaft bei der Stange halten. Die neuen Gebiete, allen voran die Träumende Stadt, sind mit Geheimnissen geradezu vollgestopft. Altgediente fühlen sich sofort wie zu Hause und für Neulinge bildet Forsaken den perfekten Einstieg ins Hüter-Dasein.

Fazit: Nach heftigen Anfangsschwierigkeiten hat sich der MMO-Shooter »Destiny 2« dank Forsaken zu einem echten SciFi-Meisterwerk gemausert.

Assassin’s Creed: Odyssey

Dass sich Ubisofts Assassinen-Formel im Laufe der Jahre ganz schön abgenutzt hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Meine Vorfreude auf diesen Titel hielt sich deshalb in Grenzen. Die Macher von »Assassin’s Creed«: Odyssey waren sich dessen offenbar bewusst, sie haben die unterhaltsamsten Features der Serie in einen Topf geworfen und alles weggelassen, was dem Spielspaß im Wege stehen könnte. Das Ergebnis ist ein altgriechisches Abenteuer, das einen Helden (oder wahlweise eine Heldin) mit beinahe gottgleicher Konstitution auf eine wilde Odyssee schickt. Selbst Sprünge aus hunderten Metern Höhe können der Spielfigur nichts anhaben und während den Pferden in »Red Dead Redemption 2« ständig die Puste ausgeht, galoppieren die Klepper in »AC:O« problemlos die heftigsten Steilwände empor. Kurz: Realismus interessiert hier keine Sau und nur der Spielspaß zählt! Neben dem überarbeiteten Kampfsystem und witzigen Nebenmissionen haben mich vor allem die bombastischen Schlachten auf hoher See begeistert.

Fazit: »Assassin’s Creed: Odyssey« erfindet das Rad nicht neu, ist aber definitiv ein Höhepunkt der Serie.

Marvel’s Spider-Man

Superhelden interessieren mich nicht die Bohne und auch Comics haben mich nie berührt, aber dieses Spiel ist einfach der Hammer. Ich wage kaum es auszusprechen, aber meiner Meinung nach stellt es sogar das erstklassige »Batman: Arkham City« in den Schatten. Insomniac Games ist es gelungen, ein abwechslungsreiches »Open World«-Abenteuer zu zaubern, das Spider-Mans Kampf gegen das Böse mit einer angenehmen Leichtigkeit inszeniert. Als Spinnenmann über die Dächer der Stadt zu schwingen, Bad Guys zu vermöbeln, immer neue Gadgets und Skills auszuprobieren, wird einfach nicht langweilig. Selbst die Nebenaufgaben habe ich komplett absolviert und das tue ich sonst eigentlich nie. Anders gesagt: Das Spiel ist zu kurz und weil ich nicht akzeptieren wollte, dass der Spaß ein Ende hat, wurden eben sämtliche Side-Quests abgearbeitet.

Fazit: Nicht nur eines der besten Spiele 2018, sondern auch das beste Superhelden-Game aller Zeiten!

Moss

Von allen VR-Games dieses Jahres hat mich Moss am meisten begeistert. Der Mix aus Rätseln, Erkundung und Schwertkampf hat mich total geflasht. Die ersten Minuten saß ich mit heruntergeklappter Kinnlade auf meinem Sessel und traute meinen Augen nicht. Durch die VR-Brille habe ich eine ganz spezielle Verbindung zur Mäusedame Quill aufgebaut. Ich fühlte mich wie ein Schutzengel, der dafür Sorge trägt, dass die kleine Heldin ihr Abenteuer unbeschadet übersteht. Es ist total abgefahren, von leicht schräg oben auf die Märchenwelt herabzublicken, so als würde man vor einer aufwendig gestalteten Puppenbühne stehen. Das Besondere ist, dass ich dabei nicht nur Quill steuern, sondern auch Teile der Umgebung manipulieren muss. Dass die Story nach knappen drei Stunden abgeschlossen ist, fand ich allerdings enttäuschend. Aber: Noch habe ich nicht alle Schriftrollen gefunden und deshalb werde ich noch des Öfteren bei Quill vorbeischauen.

Fazit: Nicht einfach nur mein liebstes VR-Game 2018, sondern eine der prägendsten Spielerfahrungen aller Zeiten.