InWin Chopin und AOC C27G1 (Entertainment Kompakt²)

Die Abkürzung APU steht für »Accelerated Processing Unit« oder »Advanced Processing Unit« und beschreibt eine CPU mit integriertem Co-Prozessor. Im Grunde kombiniert eine APU die Funktionalität von CPU und GPU, zwei Hardwarekomponenten, die in praktisch jedem Computer zu finden sind. Vorteil: Man spart sich den Kauf einer kostenintensiven Grafikkarte und somit auch den Steckplatz, welcher für eine dedizierte GPU nötig wäre.

Die APU-Technik macht also extrem kleine PCs möglich. Beispielsweise haben wir den »Ryzen 5 2400G« von AMD in einem InWin-Chopin-Gehäuse getestet, welches acht Zentimeter hoch und knapp 22 cm breit ist. Tatsächlich existieren noch kleinere Lösungen, aber dieses Modell bietet zwei Laufwerk-Slots und lässt auch sonst kaum Wünsche offen. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Computer in so einen kleinen Kasten passt. Dagegen sehen selbst Mini-Barebones mit Onboard-Grafik alt aus – im wahrsten Sinne des Wortes.

PUBG und Fortnite? Kein Problem.

Böse Zungen behaupten, dass sich APU-Rechner mangels Leistung nicht für Gaming eignen würden, doch das entspricht keinesfalls den Tatsachen. Schließlich schlummert in der APU »Ryzen 5 2400G« die Power einer Radeon-Vega-Grafikkarte. Beispielsweise haben wir »Counter-Strike: Global Offensive« installiert und beim Spielen durchschnittlich 90 Frames pro Sekunde erreicht. Bei »Heroes of the Storm« und Overwatch waren es in 1080p immerhin zwischen 50 und 60 fps. Da kann man wirklich nicht meckern.

Selbst die Battle-Royale-Hits »PlayerUnknown’s Battlegrounds« und »Fortnite« lassen sich flüssig spielen, wenn man Auflösung und Details reduziert. Das ist erstaunlich, gerade wenn man bedenkt, dass sich so ein Mini-Rechner für rund 300 EUR zusammenstellen lässt. Ein klassischer Spiele-PC, inklusive dedizierter Grafikkarte, kostet gut und gerne das Vierfache. Wer also keine hardwarehungrigen Grafik-Orgien spielt, ist mit einem APU-System deutlich besser beraten.

Wohnzimmertauglich

Aufgrund der kompakten Bauweise sind APU-PCs deutlich flexibler einsetzbar und finden überall Platz. Ein normaler PC ist für TV-Möbel eher ungeeignet, zumal ein klobiges Computer-Gehäuse keine wirkliche Zierde fürs Wohnzimmer darstellt. Dass sich ein schickes APU-System deutlich dezenter ins Heimkino- Setup integrieren lässt, ist eine unbestreitbare Tatsache. Entsprechende SFF-Gehäuse (Small Form Factor) gibt es in allen Formen, Farben und Materialien.

Zwar sind moderne Fernseher in der Regel mit Streaming-Funktionen ausgestattet, doch der kleinste PC ist immer noch schlauer als jeder Smart TV. Musik-, Film- und Serien-Freunde müssen sich nicht mit schlecht optimierten Apps oder hakeliger Performance herumärgern. Ein flüsterleiser APU-Rechner mit Multimedia-Fernbedienung bleibt die beste Entertainment-Lösung, ganz ohne Kompromisse. Ganz gleich, ob man 4K-Videos abspielen, die letzten Urlaubsfotos sichten, Musik hören oder im Netz surfen möchte.

Fazit: In Sachen Preis/Leistung sind PCs mit AMD-APU einfach konkurrenzlos und dank integrierter Radeon-Power selbst für Gamer sicherlich mehr als nur einen Blick wert.