Apple Watch Ultra

Jeder stellt sich die Frage, warum die Apple Watch Ultra in den USA für fast schon günstige 799 $ zu haben ist, während deutsche Käufer 999 € hinblättern müssen. Angeblich ist das der Inflation und gestiegenen Kosten geschuldet, schließlich hat Apple in Deutschland bei so ziemlich allen Produkten die Marge erhöht.

Ob der hohe Preis für Apples neue Premium-Smartwatch wirklich angemessen ist? Sagen wir es mal so: Ich würde lieber 1.000 € für die Apple Watch Ultra bezahlen, als 500 € für eine »einfache« Apple Watch Series 8 auszugeben.

Markantes Design

Ich mag den klobigen Look der Apple Watch Ultra und fand die klassischen Modelle immer einen Tick zu feminin. Die Ultra kommt ohne abgerundetes Frontglas daher, stattdessen schließt das Saphirglas bündig mit dem markanten Titangehäuse ab.

Knallt die Uhr gegen ein hartes Objekt, sind die Chancen höher, dass die Verglasung intakt bleibt. Auch die drehbare Krone ist umrahmt und damit besser vor Beschädigung geschützt.

Der neue Actionbutton in Knallorange hat mich positiv überrascht, denn er lässt sich gleich für mehrere Aufgaben konfigurieren und arbeitet kontextsensitiv. Je nach App oder Aktivität werden damit unterschiedliche Befehle ausgelöst.

Akku & Anzeige

Die Apple Watch Ultra misst 49 mm und ist mit einem größeren Akku ausgestattet, der etwa doppelt so lange durchhält wie meine Apple Watch Series 7. Ich muss die Ultra also nicht jeden Tag laden, was ein riesiger Vorteil ist.

Natürlich gibt es da draußen viele Smartwatches mit besserer Akkulaufzeit, aber diese bieten in der Regel deutlich weniger Funktionen. Im Test hielt die Apple Watch Ultra immer mindestens zwei Tage und Nächte mit einer Akkuladung durch.

Seite (Apple Watch Ultra)

In der Regel wurden am Morgen nach der zweiten Nacht noch fünf bis zehn Prozent angezeigt. Allerdings bin ich kein Extremsportler, der jeden Tag zehn Stunden durch die Pampa hechelt. Bei besonders aktiven Menschen könnte sich der Akku also etwas schneller leeren, aber für solche Kandidaten gibt es ja glücklicherweise einen Stromsparmodus.

Als Fashion-Statement für zierliche Menschen ist der 49-mm-Klopper eher ungeeignet und offen gesagt bin ich überrascht, dass Apple keine kleinere Variante anbietet. Gestern begegnete ich einer recht schmalen Joggerin, deren Apple Watch Ultra den Anschein erweckte, als trüge sie einen Röhrenmonitor am Handgelenk.

Die enorme Größe hat wiederum den Vorteil, dass Texte noch besser ablesbar sind und auch das Tippen von Nachrichten erleichtert wird. Es sind zwar nur ein paar wenige Millimeter, aber bei kleinen Touchscreens zählt jeder einzelne davon. Ebenfalls schön: Dank einer Maximalhelligkeit von 2.000 Nits erkennt man Display-Inhalte selbst bei heftiger Sonneneinstrahlung einwandfrei.

Auf dich allein gestellt

Die Apple Watch Ultra kann autonom per eSIM betrieben werden, d. h. es ist keine Verbindung zum iPhone erforderlich, um zu telefonieren oder Musik zu streamen. Das kennt man ja bereits von anderen Modellen, allerdings verfügt die Ultra über verbesserte Lautsprecher und Mikrofone.

Ich habe mich während eines extremen Wolkenbruchs auf den Balkon gestellt, um die Sprachqualität zu testen, und war äußerst positiv überrascht. Während um mich herum die Welt unterzugehen schien, konnte ich mit meinem Gesprächspartner klar kommunizieren, ohne schreien zu müssen.

Alles in Ortung

Die Apple Watch Ultra verfügt zudem über eine laute Sirene, die man in Notfällen aktivieren kann, um andere auf sich aufmerksam zu machen. Sie soll im Freien mehrere hundert Meter weit hörbar sein, und nachdem ich die Sirene für einen kurzen Moment aktiviert habe, zweifle ich nicht an dieser Behauptung. Das Ding ist wirklich extrem laut.

Ein weiteres Exklusiv-Feature ist Dual-Frequenz-GPS und ich kann bestätigen, dass die Ortungsgenauigkeit höher ist als bei den Standardmodellen. Ich fahre fast täglich dieselben Strecken mit dem Fahrrad, und die Apple Watch Ultra verfolgt meine Position auf diesen Wegen genauer.

Hinten (Apple Watch Ultra)

Die Series 7 ortete mich manchmal nicht auf dem Radweg, sondern fälschlicherweise in angrenzenden Gebäuden. Das ist bei der Ultra nie passiert.

Die taucht was

Die Apple Watch Ultra kann Tiefen von bis zu 40 Metern standhalten. Sie zeigt Informationen über die Wassertemperatur und die Tauchtiefe, was für Tauchsportler sicher eine große Bereicherung darstellt. Ich hatte nur die Gelegenheit, es in der Badewanne auszuprobieren, und der Tiefenmesser sprang automatisch an, sobald ich den Arm unter die Wasseroberfläche brachte.

Meiner Meinung nach ist die Ultra keine Apple Watch für Extremsportler; sie ist einfach eine viel bessere Apple Watch.

Fazit: Apple bewirbt die Ultra als den perfekten Begleiter für Alpinisten, Marathonläufer und Tauchsportler. Allerdings kenne ich einige Leute in diesen Kategorien und die bevorzugen weiterhin Smartwatches von Garmin oder Polar, weil diese besser auf ihre Lieblingsaktivitäten zugeschnitten sind.

Meiner Meinung nach ist die Ultra keine Apple Watch für Extremsportler; sie ist einfach eine viel bessere Apple Watch. Der Akku hält länger, die Sprachqualität beim Telefonieren ist besser, ebenso das Display und die GPS-Genauigkeit.

Außerdem finde ich das Design des Gehäuses wirklich großartig und deshalb könnte ich nie mehr zum Standardmodell zurückkehren. Aber: Diejenigen, die bis heute ohne eine Apple Watch leben konnten, werden dies auch weiterhin tun, ohne etwas in ihrem Leben zu vermissen.

Die Apple Watch Ultra ist seit dem 23. September 2022 für 999 € im Handel erhältlich.